Hand aufs Herz: Wer bist du, wenn du Fast Fashion kaufst? Wir fühlen uns ehrlich gesagt beschissen, wenn wir bei einer der gängigen Fast Fashion-Ketten kaufen. Darum stellen wir dir hier sieben Fair-Fashion-Labels vor, die vieles richtig machen.
Mit diesen ersten Sätzen gestehen wir auch, dass uns der Fast Fashion-Kauf noch häufiger passiert als gewollt. Bei der Recherche zu diesem Artikel wurde aber erneut klar, es muss ein Ende haben. Wie viele Zeichen brauchen wir noch? Umweltverschmutzung, Sklavenarbeit, Frauen, die während der Produktion nicht auf die Toilette dürfen? Wir haben keine Lust mehr auf gedankenloses Shopping, ab jetzt nur noch Fair-Fashion. Wir wollen einen fairen Kleiderschrank und ein gutes Gewissen, denn Schönheit kommt von innen.
Warum müssen andere für unseren Konsum leiden?
Um direkt zum Punkt zu kommen: Es ist nicht richtig, dass wir in Europa oder sonst wo auf der Welt T-Shirts für 5,00 Euro und Hosen für 20,00 Euro tragen. Es ist nicht richtig, dass wir diese Dinge bedenkenlos online in den Warenkorb oder vor Ort in die Tüte schmeißen. Wir sollten uns bei jedem Gang in ein Fast Fashion-Geschäft daran erinnern, wie Frauen, die diese Kleidung für unsere Schönheit produzieren, leiden müssen und wie viele Kinder dort arbeiten. Wie wichtig ist dieses eine Teil, das dann evtl. in der hintersten Ecke deines Kleiderschranks versauert? Wir haben andere Möglichkeiten, denn mittlerweile gibt es viele Fair-Fashion-Labels, die mit gutem Beispiel voran gehen.
Jedes Jahr landen 85 Prozent der gesamten Kleidung auf Mülldeponien, genug um damit den ganzen Hafen in Sydney zu füllen. Modeprodukte machen zehn Prozent der Kohlenstoffemissionen der Menschheit aus, lassen Wasserquellen vertrocknen und verschmutzen Flüsse und Bäche. Die Textilindustrie verursacht so viel CO2-Ausstoß, wie Flüge und Kreuzfahrten zusammen, fünf Prozent entfallen dabei auf die Modeindustrie. Das verwendete Mikroplastik gelangt in den Wasserkreislauf und langfristig in unseren Körper. Giftstoffe und Chemikalien vergiften die Böden und zerstören Insekten. Die Arbeitsbedingungen sind menschenunwürdig: Frauen, die in Fabriken in Bangladesch arbeiten, dürfen nicht auf die Toilette gehen, es gibt Fälle sexueller Belästigung und nur zwei Prozent der Arbeiter werden mit einem existenzsichernden Lohn bezahlt. Es ist längst Zeit für Fair-Fashion!
„Just remember if you support fast fashion, you support slave labour.”
@activistnat
Fair-Fashion-Labels – es geht auch anders
Es geht anders und besser, das zeigen immer mehr Marken und Initiativen. Neue und kleine Labels kommen auf den Markt, die in Europa produzieren und die dem Konsumenten gegenüber offenlegen, wo die Kleidung herkommt und wie sie produziert wird. Wir haben für euch sieben Labels (bewusst für den großen und den kleinen Geldbeutel) ausgesucht und dabei auf folgende Kriterien geachtet: Gibt es auf der Website Informationen darüber, wo und unter welchen Bedingungen die Kleidung hergestellt wird? Aus welchen Materialien bestehen die Produkte? Wird eine umweltschonende Produktion beachtet? Wird ein Teil der Einnahmen gespendet und für den guten Zweck eingesetzt?
ARMEDANGELS
„Für uns ist Bio kein Trend, sondern eine Einstellung. Die Verantwortung gegenüber unserer Umwelt keine Option, sondern ein Muss. Deshalb setzen wir auf nachwachsende Rohstoffe und recycelte Materialien.“
Armed Angels aus Köln zeigt das Mode auch anders geht: nämlich ECO und FAIR. Bio ist dabei kein Trend, sondern eine Einstellung und das merkt man gleich, wenn man die Website des Kölner Modelabels besucht. Neben der Mode steht die Arbeit der vielen Menschen, die an den Herstellungsprozessen beteiligt sind, im Vordergrund. So soll nach und nach die gesamte Lieferkette – vom Entwurf bis zum fertigen Produkt – offengelegt werden. Ein besonderes Produkt ist die #DetoxDenim: Eine Jeans, die ausschließlich aus zertifizierter Baumwolle, mit so wenig Wasserverbrauch wie möglich und ohne giftige Chemikalien hergestellt wird. Anmerkung der Redaktion: Sau-bequem und super chick! Die Mode von Armed Angels ist zu 90 Prozent vegan. So wird seit 2016 komplett auf Lederpatches in der Jeans-Kollektion verzichtet, stattdessen kommen Jacron-Labels aus Papier zum Einsatz.
Verwendete Materialien: Bio-Baumwolle, Bio-Wolle, Kapok, LENZING™ ECOVERO™ (umweltfreundliche Viskosefaser), recyceltes Plastik, Bio-Leinen, Lyocell (nachhaltige Cellulosefaser)
Produktion: Istanbul, Indien & Izmir
Labels: Fairtrade und GOTS zertifiziert (alle Lieferanten sind ebenfalls zertifiziert).
Tierfreie Produkte sind mit dem PETA-Approved Vegan Logo der Tierrechtsorganisation PETA gekennzeichnet.
Unterstützte Organisationen: Mitglied der Fair Ware Foundation (eine internationale Multi-Stakeholder-Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt, die Lieferketten und Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken weltweit zu verbessern)
Boden
Boden wurde 1991 von Johnny Boden als Katalogbekleidungsunternehmen in England gegründet. Das Fashion-Unternehmen nimmt den Klimawandel ernst und arbeitet ständig daran die eigene Umweltbelastung zu reduzieren. Das betrifft nicht nur die verwendeten Materialien für Kleidungsstücke, sondern auch die Abfallreduzierung und das Verschicken der Teebeutel zum Kompostieren sowie ein Verbot von Einwegbesteck und Einwegbechern in den Kantinen. 80% der Boden-Kollektion besteht aus nachhaltiger Baumwolle. Ein wichtiger Punkt bei Fair Fashion ist unserer Meinung auch der Versand: Die Boden-Pakete bestehen aus 100 Prozent recycelten Stoffen und sind selbst auch recycelbar. Für den Katalog wird 100 Prozent PEFC-zertifiziertes Papier genutzt. Das Unternehmen hat außerdem eine „Erklärung zur modernen Sklaverei“ auf der Website veröffentlicht.
Verwendete Materialien: Viskose, Baumwolle aus nachhaltiger Produktion, gebrauchte Fischernetze, Modal (aus Zellulose/Pflanzenfasern), Denim
Produktion: Portugal, Indien, Istanbul, Vereinigtes Königreich
Labels: Better Cotton Initiative
Unterstützte Organisationen: RSN Cotton Pledges, Charlie Waller Memorial Trust (Stiftung für mentale Gesundheit und den offenen Umgang mit Depressionen), M25M (Hilfsorganisation, die die Opfer von Umweltkatastrophen unterstützt)
Mara Hoffmann
Mehr am Körper tragen, weniger waschen – die richtige Pflege der Kleidung sorgt dafür, dass wir unsere Lieblingsstücke länger tragen können. Richtig Pflege bedeutet: Kalt waschen, zum Trocknen aufhängen und mit natürlichem Dampf bügeln (im Badezimmer aufhängen, wenn man in die heiße Dusche steigt). Mehr dazu findet ihr hier: https://marahoffman.com/pages/wear-more-wash-less
Mara Hoffman, Modedesignerin aus New York und ehemalige Tänzerin, legt mit ihrem gleichnamigen Label Wert auf Langlebigkeit und eine ressourcensparende Produktion. Die Designerin lässt sich von der Natur, Reisen, der Kunst und ihrem spirituellen Dasein inspirieren. Ihre Mode ist bekannt für die Hingabe an Farben, abstrakte Designs und weibliche Silhouetten, sie feiert die Schönheit und Kraft aller Frauen. Alle Kleidungsstücke werden mit Sorgfalt entworfen – das bedeutet zum einen Umweltauswirkungen zu verringern und ein Bewusstsein für Umwelt und Ressourcen zu schaffen. Ein wichtiges Anliegen der Marke ist es, Textilabfälle von Mülldeponien fern zu halten. Seit 2019 bestehen die Verpackungen der Onlinebestellungen zu 100 Prozent aus Recyclingpapier. Für Kleidung, die wirklich nicht mehr genutzt werden kann, gibt es ein Rückgabesystem der Marke.
Verwendete Materialien: Econyl für Bademode (100 Prozent regenerierte Nylonfaser aus Fischernetzen, Kunststoffabfall und Stoffresten) Repreve, (Polyster aus 100 Prozent Plastik), Hanf, Leinen und Tencel. Nicht verwendet werden: Fell, Leder, Maultierschafe, Wolle oder Federn.
Produktion: New York City, LA, Indien.
Labels: 100 Prozent Oeko-Tex Standard
Unterstützte Organisationen: Blue business council (zum Schutz und zur Erhaltung der Wasserressourcen unserer Planeten), Coanopy (eine Umweltorganisation der Forstindustrie, um Geschäftswege zu entwickeln, die die letzten Grenzwälder der Welt schützen), The Ellen McArthur Foundation (Wohltätigkeitsorganisation, die dazu inspirieren soll, im Rahmen der Kreislaufwirtschaft die Zukunft zu überdenken), Fabscrap (gemeinnützige Organisation in New York, um Textilabfälle von Mülldeponien abzuleiten), Nest (Gemeinnützige Organisation für die Verbesserung des Wohlbefindens von Frauen und der Wahrung kultureller Traditionen)
Stella McCartney
“The future of fashion relies on people. The people who make clothes, the farmers who grow the crops for our materials, our employees, and our customers. We want to have a positive impact for everyone that we depend on and for those who depend on us in return.”
Stella MC Cartney – der Name steht für nachhaltigen Luxus und Tierschutz. Die Tochter von Paul McCartney wurde bereits in jungen Jahren durch ihre Mutter, Linda Mc Cartney, ambitionierte Vegetarierin und Tierschützerin, geprägt. Ihre Werte für Schönheit inspirieren die Arbeit der Designerin bis heute. Stella Mc Cartney wurde 1997 Creative Director von Chloé und gründete 2001 die Luxusmarke Stella McCartney. In ihren Designs wurden von Beginn an weder Leder, noch Federn oder Fell verwendet – damals und auch heute noch eine revolutionäre Haltung. So hat die Marke mittlerweile eine Art Führungsrolle im Bereich Nachhaltigkeit & Innovationen eingenommen. Seit 2004 gibt es eine Kooperation mit adidas und so entstand im Herbst 2018 der ersten vegane „Stan Smith“-Schuh. Die Stores werden nach den Richtlinien eines Green Guidebook geführt: Es gibt Richtlinien zur Nutzung grüner Energie, zur Wassereinsparung, zum Recycling von Abfällen und zur Reduzierung der Umweltbelastung.
In diesem Jahr wurde die Stella McCartney Cares Foundation gegründet – eine gemeinnützige Wohltätigkeitsplattform, die Nachhaltigkeit und Brustkrebsbewusstsein unterstützt. Mehr News zum Thema Nachhaltigkeit auf: https://www.stellamccartney.com/experience/de/
Verwendete Materialien: Recyceltes Kaschmir, Viskose aus Zellstoff von Bäumen in Schweden, Holz und Papier aus nachhaltiger Produktion, Bio-Baumwolle, ECONYL®-regeneriertes Nylon, recyceltes Polyester (aus Wasserflaschen), Friedensseide (die Seidenraupe wird nicht getötet), veganes Leder (recyceltes Polyester, Alter Nappa) für Schuhe und Taschen.
Produktion: Italien
Labels: Gold-Level Cradle to cradle-Certification
Unterstützte Organisationen: Canopy (eine Organisation, zum Schutz gefährdeter Wälder), Bolt Threads (Biotechnologie-Unternehmen, das neue Materialien entwickelt), The Ellen MacArthur Foundation (Wohltätigkeitsorganisation, die dazu inspirieren soll, im Rahmen der Kreislaufwirtschaft die Zukunft zu überdenken), The RealReal (Secondhand Online-Plattform), Clevercare-Initiative (Initiative zur Kleidungspflege, um Geld zu sparen und die Umwelt zu schützen)
Sézane
Für das französische Label und die Gründerin Morgane Sézalory Sezane ist Qualität ein Invest in die Zukunft. Sézane ist eines der wenigen Labels, die rund um das Thema Nachhaltigkeit sehr transparent und ehrlich kommunizieren. So gibt es zum Beispiel einen Nachhaltigkeitsreport mit konkreten Zielen für 2021 und sehr genaue Zahlen zur Produktion und den bestehenden Kollektionen. Auch bei Sézane steht Langlebigkeit im Vordergrund, so werden alle Teile einer mechanischen Belastungsprüfung unterzogen. Es gibt ein schlankes Produktionsmodell mit verantwortungsvollen Lagerbeständen und keine Überproduktion. 85 Prozent der Kleidungsstücke sind bereits umweltbewusst und dank dem Recycling-Programm „La Grande Collecte“ wurden bereits mehr als 12.000 Stücke recycelt. Die Versandkartons bei Sézane werden aus recyceltem Karton hergestellt und stammen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Bei der Auswahl der verwendeten Materialien wird der CO2-Fußabdruck, die Menge an Abfall und Umweltverschmutzung, sowie die Menge an Wasser und benötigtem Ackerland berücksichtigt. So werden diejenigen Materialien ausgewählt, die die geringsten Auswirkungen auf die Umwelt haben. Aktuell besteht die Kollektion zu 70 Prozent aus umweltfreundlichen Materialien. Die Denim und Leisurewear-Linien sind bereits 100 Prozent umweltfreundlich.
Verwendete Materialien: 71 Prozent der Seideprodukte ist Oeko-Tex zertifiziert, 67 Prozent der Baumwolle ist Bio, 65 Prozent recyceltes Polyester, 47 Prozent der Viskose ist FSC zertifiziert, 31 Prozent des Leders ist pflanzlich gegerbt
Produktion: 2/3 in Europa, Leder in Spanien, Italien und Portugal, einige Teile in Eastern Europe, ebenfalls in anderen Teilen der Welt
Labels: GOTS, Oeko Tex, FSC (die Zertifizierungen machen insgesamt 30 Prozent der gesamten Kollektion aus)
Unterstützte Organisationen: Philanthropic program DEMAIN
Two Thirds
Two Thirds – das ist nachhaltige Mode, hergestellt in Europa. Bei der spanischen Marke, hinter der der Deutsche Lutz Schwenke steckt, ist der Name Programm, denn „zwei Drittel“ der Erde sind von Ozeanen bedeckt und die sollen geschützt werden. Dass bei der Produktion von Kleidung Unmengen an Wasser verbraucht werden ist kein Geheimnis mehr: Für ein normales Baumwollshirt, werden allein 713 Gallonen Wasser benötigt.
Laut Two Thirds liegt die Lösung für nachhaltigere Mode nicht nur in der Verwendung verschiedener Stoffe, sondern auch in der Langlebigkeit. So wird bei der Produktion vor allem auch auf Qualität bei Knöpfen und Reißverschlüssen geachtet, denn diese sind ein Grund, warum Produkte oft weg geschmissen werden. Zudem gibt es ein durchdachtes Vorbestellsystem, um Überproduktion und Müll zu vermeiden. Die Teile der Kollektion werden vorab veröffentlicht, wenn genug Käufer zusammenkommen, wird aus organischen, kompostierbaren oder recycelten Materialien produziert. Das kann zwei Wochen oder auch zwei Monate dauern. Gefertigt werden die Teile in Handarbeit im Norden Portugals. Zu den Produktionsstätten besteht ein enger Kontakt und Austausch. Die Vorbestellung stellt für Two Thirds eine Flucht aus dem Konsum-Kreislauf dar, eine Entscheidung gegen ein System, das auf Fehlern basiert.
Das hauseigene Programm „Drawdown“ legt von jeder Bestellung 1 Euro auf die Seite. Mit diesem Geld werden Nachhaltigkeitsprojekte und Forschungsinstitute unterstützt, um innovative Forschung zu Textilien und Produktionsprozessen zu finanzieren. Dazu gehört auch die Unterstützung von Lieferanten bei Investitionen in die Erzeugung erneuerbarer Energien, was sich nicht nur für Twothirds, sondern auch für andere Marken, die mit derselben Anlage arbeiten, positiv auswirkt.
Verwendete Materialien: Bio-Baumwolle, Wolle, Leinen, Hanf, Tencel, Econyl, Viscose, Modal und recyceltes Polyester
Produktion: Österreich, Italien, Frankreich und Portugal
Unterstütze Organisationen: Nichtregierungsorganisation Edmaktub (rund um die Forschung von Finnwalen im Mittelmeer), SUPerando: Von jedem verkauften „Children Of The Ocean“-T-Shirt wird ein Euro an die gemeinnützige Organisation gespendet, die Inklusion durch Wassersport fördert.
People tree
People Tree ist Pionier in Sachen nachhaltiger Mode – seit 20 Jahren arbeitet das Label mit Fair Trade-Handwerkern und Bauern in Entwicklungsländern zusammen, um ethische und nachhaltige Mode herzustellen. Das Prinzip der Gründerin und ehemaligen Werberin Safia Minney, die mit zahlreichen Preisen für ihr Social Business ausgezeichnet wurde, beruht darauf, neue Lösungen für die Wirtschaft zu entwickeln und Menschen in Entwicklungsländern Zugang zu Chancengleichheit zu gewährleisten.
People Tree verfügt über die weltweit erste vollständig integrierte Lieferkette für Bio-Baumwolle und ist die erste GOTS- zertifizierte Organisation, deren Lieferkette sich komplett in Entwicklungsländern befindet. Die fair gehandelten Produkte werden von marginalisierten Produzentengruppen in Entwicklungsländern gekauft, um diese zu unterstützen, ökonomische Unabhängigkeit zu erreichen, die Umwelt zu schützen und bestehende Machtstrukturen aufzubrechen.
Der Groβteil der Bekleidung besteht aus Bio-Baumwolle, die nicht nur zertifiziert und fair gehandelt ist, sondern auch mit natürlichen Färbemitteln behandelt wird. Giftige, synthetische und nicht-biologisch abbaubare Rohstoffe werden nicht verwendet. Die Produkte werden mit dem Schiff statt dem Flugzeug transportiert und gewebt wird ausschließlich von Hand. Handarbeit spielt auch eine Rolle bei den Stücken, denn durch eine Handstickerei kann People Tree eine Familie mit Einkommen versorgen und zur Finanzierung einer Schule in Bangladesch beitragen. Handarbeiten haben nicht nur eine lange Tradition, sie sind auch umweltfreundlicher – so spart ein Handwebstuhl statt einer Maschine eine Tonne Co2 pro Jahr.
Verwendete Materialien: Bio-Baumwolle (fair gehandelt und zertifiziert, natürlich gefärbt) Denim (Kooperation mit SARP Jeans), Leinen, Wolle und Tencel Lyocell
Produktion: Indien, Bangladesch, Kenia und Nepal
Labels: GOTS-zertifiziert, PETA approved, Mitglied der World Trade Organsisation, FAIRTRADE-Siegel, die verwendete Bio-Baumwolle ist durch die „Soil Association“ zertifiziert
Unterstütze Organisationen: Mitglied der World Trade Organsisation, People Tree Foundation ( unabhängige Wohltätigkeitsorganisation)
Was können wir als Konsumenten tun?
So verrückt es klingt: Nachdenken, bevor wir ein neues Kleidungsstück kaufen. Keine Impulskäufe. Oft hilft es, sich zu fragen, warum man gerade jetzt etwas Neues haben will und ob man es auch wirklich braucht. Und manchmal muss es gar nicht ganz neu sein. Vielleicht findet sich ja etwas Second Hand. Und wenn es dann doch etwas Neues sein soll, dann bei Fair-Fashion Labels, die auf faire und umweltschonende Produktion achten.
Was wir gelernt haben bei der Fair-Fashion Recherche:
- Nur noch dort kaufen, wo wir einigermaßen nachvollziehen können, dass bewusst produziert wird.
- Lieber ein teures Teil, das uns lange begleitet, statt fünf günstige Stücke.
- Auf gute Pflege achten! Keine chemische Reinigung, kein Trocknen.
- Mit Freunden tauschen, wenn einem ein Kleidungsstück nicht mehr gefällt.
- Nur ausgewählt spenden und sich darüber informieren, was mit der Kleidung passiert. Ein Großteil der Kleidung landet auf Mülldeponien in Übersee.
Fair-Fashion: Weitere Labels, die nachhaltig & fair produzieren:
DÔEN
LemLem
Baserange
Patagonia
Re/done
Hess Natur
Closed
Erlich Textil
Bridge & Tunnel
Dariadeh
Som Skat
Buchtipps rund um Fair-Fashion:
- „Fashion Changers: Wie wir mit fairer Mode die Welt verändern können“ von Vreni Jäckle, Jana Braumüller und Nina Lorenzen
- „Fashion made fair“ von Ellen Köhrer und Magdalena Schaffrin
- „Minimal Fashion: Den eigenen Stil finden, Kleidung bewusst einkaufen und clever kombinieren“ von Anna Bronowski und Juliana Holtzheimer
Titelbild © Hong Nguyen via Unsplash
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