Das haben wir Nadja Juric, die als Gesundheits-Coachin für Holistische Salutogenese tätig ist gefragt. Sie sagt: Die eigene Gesundheit nachhaltig aufrechtzuerhalten bedeutet vor allem, in einem gesunden sozialen Umfeld mit Verbindungen zu leben.
Die heutige Welt der Digitalisierung bringt viele Möglichkeiten und Fortschritte, doch sie bringt auch Einsamkeit und Isolation. Durch die moderne Art der Vernetzung erfährt der Mensch weniger reale Kontakte und weniger Berührung. Fast jeder berührt sein Smartphone um ein Vielfaches häufiger als andere Menschen. Dabei sind wir soziale Wesen und brauchen Verbindungen. Um glücklich zu sein, um gesund zu sein, um zu überleben.
Ständig vernetzt und trotzdem alleine
Die Wahrscheinlichkeit, bei Rauchen oder Diabetes vorzeitig zu sterben, liegt bei ca. 35%. Durch Einsamkeit liegt sie bei 45%. Die Pathologie der Einsamkeit wird immer mehr erforscht: Inzwischen weiss man, dass das Gefühl von Einsamkeit zu einem stetigen Anstieg des Cortisol-Spiegels führt und damit das Risiko an jeglichen physischen und psychischen Erkrankungen erhöht.
Gibt es wohlmöglich einen Zusammenhang zwischen unserer heutigen Lebensweise und der explodierenden Zahl von Depressionsfällen?
Berührung geht unter die Haut
Der Berührungssinn ist eines der am frühesten entwickelten Sinne des Menschen. Nicht ohne Grund ist unsere Haut unser größtes Sinnesorgan. Die positiven Effekte von Berührung wirken direkt auf unser sympathisches und paarsympathisches Nervensystem: Der Herzschlag wird reguliert, die Atmung harmonisiert und der Blutzuckerspiegel ausgeglichen.
EEG-Messungen nach einer Massage zeigen, dass Gehirnwellen sich verlangsamen und dadurch ein Zustand der Entspannung entsteht. Botenstoffe werden ausgeschüttet, die über das Blut den gesamten Körper stimulieren und versorgen.
Geht Verbindung auch anders?
Der menschliche Körper ist ein elektrisches Energiesystem und gut vergleichbar mit einer Radioantenne. Es steht im ständigen Informationsaustausch mit der Umgebung. In etwa 400 Mrd. Bits an Information empfängt unser Gehirn pro Sekunde – unvorstellbar viel. Über das menschliche Nervensystem wird diese Information in elektrische Impulse umgewandelt und in den Körper weitergeleitet.
Jede Information, die uns empfängt, löst – zu 95% unbewusst – eine bestimmte Emotion aus oder triggert einen Gedanken. Verbindung findet somit nicht nur auf physischer Ebene statt.
Das Herz als Zentrum unserer Emotionen
Das Heart Maths Institute konnte wissenschaftlich zeigen, dass sich die elektromagnetische Energie unseres Herzens in Abhängigkeit von unseren Gefühlen verändert. Wenn wir Emotionen wie Wut, Angst oder Sorge erleben, entsteht ein sogenanntes inkohärentes Muster: Viele verschiedene Frequenzen, die gegeneinander arbeiten und unser System als Ganzes schwächen.
Hingegen positive Gefühle wie Wertschätzung, Mitgefühl oder Liebe spiegeln sich in einem harmonischen Frequenzmuster wider. Es wird deutlich: Liebevolle Verbindungen machen unser Herz glücklich und uns gesund!
Unseren Verbindungen auf die Spur
Verbindungen existieren auf diversen Ebenen, auch abseits von sozialen Verbindungen. Einige sind u.a. beruflich oder kulturell geprägt. Viele dieser Verbindungen entstehen im Laufe unseres Lebens oftmals unbewusst und beeinflussen uns – positiv als auch negativ – ohne, dass wir es wahrnehmen.
Die elektromagnetische Signatur unseres Körpers zeigt, wie sehr die Qualität und Tiefe unserer Verbindungen durch unsere Erfahrungen, Erinnerungen und unser Wertesystem bestimmt wird.
Gesundheit ganzheitlich betrachtet
Ein gesundes Leben setzt nicht nur eine gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Erholung voraus. Die eigene Gesundheit nachhaltig aufrechtzuerhalten bedeutet vor allem, in einem gesunden sozialen Umfeld zu leben, das kulturell geprägte Wertesystem von den eigenen Bedürfnissen abzugrenzen und im beruflichen Kontext zufrieden zu sein.
Nur dann ist es möglich, Verbindungen tiefer Verbundenheit entstehen zu lassen. Denn eines ist klar: Wahrhafte und liebevolle Verbindungen beginnen nicht im Außen, sondern in uns.
Titelbild @ Gemma Chua Tran via Unsplash
Bild Nadja @ Philipp von Rohr
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