Work It Training in Hamburg verhilft Klientinnen zu einem besseren Körpergefühl und kombiniert Coaching und Bewegung. Wir haben den Gründer Arlow Pieniak zum Interview getroffen.
Arlow, was verbirgt sich hinter Work It Training?
Als Unternehmen stehen wir für ein gesundes Leben und eine gute Art sich zu bewegen. Unsere Aufgabe verstehen wir darin, das Leben unserer Kunden nachhaltig zu verbessern und ihnen zu helfen. Wir holen jeden Kunden dort ab, wo er steht und führen ihn dorthin, wo es ihm gut geht. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Trainings-Einsteiger, einen Leistungssportler oder einen Menschen mit starken Schmerzen handelt. Unsere Kunden geben uns das Ziel vor und wir den Weg dorthin.
Ursprünglich haben wir dies ausschließlich im Personal Training, also in 1 zu 1 Betreuung gemacht. Mittlerweile bieten wir diese Expertise auch z.B. in Onlinekursen, Workshops und auf einer freien Trainingsfläche an.
Was ist das Besondere an eurem Konzept?
Wir sehen den Menschen als Ganzes. Denn nur ein ganzheitlicher Ansatz kann nachhaltig ein Ziel erreichen. Ganzheitlich bedeutet nicht nur den Körper mit allen Bewegungsmechanismen zu betrachten, sondern auch die Verbindung von Körper zu „Geist“ zu berücksichtigen. Wir nutzen die neusten Erkenntnissen aus den Bereichen Biomechanik, Neuroathletik, Stoffwechsel und Hirnforschung, um unseren Kundinnen zu helfen.
Wie ist die Idee dazu entstanden?
Ich arbeite seit über 25 Jahren als Trainer und habe in dieser Zeit die Grundlagen für das Training entwickelt. Mein Ansatz entwickelt sich stetig weiter und wird täglich von unseren Kundinnen erprobt. Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, bei einem Problem in der Hüfte nur die Hüfte zu betrachten. Dass z.B. auch die Fußstellung einen Einfluss auf die Position der Hüfte hat, sollte eigentlich klar sein. Ist es aber nicht. Unser Gesundheitssystem betrachtet Probleme sehr isoliert.
Und trotzdem gab es dennoch immer wieder Punkte, an denen wir mit Kunden nicht weitergekommen sind. Da dies rein aus Trainingssicht nicht zu begründen war, musste das Problem anderswo liegen. Deshalb haben wir als zweite Säule das Coaching aufgebaut. Denn es kommt immer wieder vor, dass Blockaden im Kopf einen Trainingsfortschritt verhindern.
Warum passen Coaching und Bewegung so gut zusammen?
Uns allen ist doch schon länger bewusst, dass „Körper & Geist“ zusammengehören und nicht voneinander zu trennen sind. Aber die Konsequenz daraus ist scheinbar noch nicht wirklich verbreitet. Es gibt Spezialisten für den Körper und Spezialisten für den Geist. Aber beides zusammen kommt noch nicht so häufig vor. Dabei sind die Wechselwirkungen so groß, dass es in manchen Fällen kaum einen Sinn macht, das Eine ohne das Andere anzugehen.
Eine Person kann sich die typischen 6-8 Wochen zwingen Sport zu machen, ohne die eigene Psyche mit zu nehmen.
„Aber erst wenn Kopf und Körper am gleichen Strang ziehen, kann aus den Neujahrsvorsätzen ein langfristig erfolgreiches Training werden.„
Warum ist Bewegung so essentiell wichtig für unser Leben, für Körper und Seele?
Menschen sind von der Evolution für Bewegung geschaffen worden, wie Fische fürs Schwimmen im Wasser konzipiert wurden. An Land geht es Ihnen schlecht. Ohne Bewegung geht es uns schlecht. Alle Prozesse im Körper sind abhängig davon, dass wir uns RICHTIG bewegen. Nicht nur Muskeln und Gefäße brauchen Bewegung, sondern die Atmung, die Verdauung und die Versorgung des Gehirns sind ohne Bewegung nicht möglich.
Wie schaffen wir es, langfristig Bewegung in den Alltag zu integrieren?
Zuerst ist es wichtig, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen. Wenn Training regelmäßig zu Schmerzen führt, dann ist es ja eher eine kluge Entscheidung, sich nicht zu bewegen. Wenn es für das Nervensystem eine Bedrohung ist, weil Gleichgewicht und Optik keine klaren Informationen über sich selbst und die Umwelt liefern, dann wird man nicht freiwillig zu Fuß gehen. Erst wenn man diese Systeme auftrainiert hat, kann man sich mit dem auseinandersetzen, was man Motivation, Lust oder Schweinehund nennt.
Dafür ist es essentiell ein Ziel zu formulieren. Es muss konkret und messbar sein. Und ganz zum Schluss muss ich wissen, warum ich das mache. Ich brauche einen starken inneren Antrieb. Es ist nicht so einfach, den zu finden. Er muss mit unseren Werten verknüpft sein und wenn möglich ein paar unbewusste Anteile mitnehmen. Ich will gesund und fit sein, reicht nicht. Warum will ich das? Warum ist es mir wichtig gesund zu sein? Was passiert, wenn ich es nicht bin? Diese Fragen helfen, nach innen zu schauen und so eine Motivation zu verankern.
Wie sieht eine bessere, schmerzfreie Bewegung aus?
Eine gute Bewegung ist die, bei der wir unseren Körper so nutzen, wie es für ihn vorgesehen ist. Da alle Menschen andere Voraussetzungen und der Körper andere Winkel hat, ist die richtige Bewegung etwas sehr Individuelles und sieht bei jedem anders aus.
„Ich liebe es, das Leben der Menschen nachhaltig zu verbessern und ihnen zu helfen.“
Arlow Pieniak
Warum klappt es bei vielen Menschen nicht, mit der regelmäßigen Bewegung?
Unsere Welt ist nicht auf Bewegung ausgelegt. Unser Alltag verhindert ja Bewegung geradezu. Ich stehe auf, gehe zum Auto, fahre ins Büro, gehe an den Schreibtisch, fahre nach Hause und lege mich aufs Sofa. Wenn ich im Homeoffice bin, fehlt sogar der Gang zum Auto. Unser Cortisollevel im Körper wird jeden Tag direkt nach dem Aufstehen mit Sonnenlicht gebildet. Wenn ich also nach dem Aufstehen, mich fertig mache und zum Auto gehe, fehlt mir schlichtweg das richtige Level an Stresshormon, was ich brauche, um mich zu bewegen.
Dieses ganze Gerede davon, dass Menschen zu faul sind und zuviel Schweinehund haben, ist beschämend und falsch. Wenn wir weiter auf diese Themen schauen und ein gesellschaftliches Problem zu einem individuellen Problem machen, werden wir alle immer kränker, gestresster und unglücklicher.
Welche Erkenntnisse aus der Schmerztherapie fließen in eure Arbeit ein?
Mit Schmerzen gibt es keine gute Bewegung, Schmerzen verursachen Stress. Deshalb ist es für uns immer der erste Schritt die Schmerzen zu reduzieren oder zu beheben. Es gibt im Sport oft so Sätze wie „Da muss man durch“ oder „Mir tut mein Bein nur bei den ersten 2-3 Kilometern weh“. Das ist nicht zielführend. Schmerzen sind ein Warnsignal des Gehirns – erst wenn wir das ernst nehmen, kann jemand langfristig und erfolgreich trainieren.
Wer sich gut bewegt, der …
…ist schmerzfrei und leistungsfähig für den Alltag oder den Sport und kann eine Balance zwischen Leistungsfähigkeit & echter Entspannung/Regeneration finden.
Über Arlow Pieniak:
Arlow Pieniak ist seit 25 Jahren Personal Trainer, Gesundheitsexperte und er hat vor 11 Jahren das Konzept Work It Training in Hamburg gegründet.
Titelbild @ Felix Matthies
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