Eine Frau im Hüftöffner

Yoga für die Hüfte – so lässt du Emotionen los*

Yoga und Emotionen freilassen, das passt ganz wunderbar zusammen. Emotionen wie Wut, Trauer und Freude finden nicht nur im Gehirn statt, sie drücken sich auch körperlich aus. Es sind die Hüften, wo die meisten unserer Emotionen gespeichert werden. Wir erklären dir den Zusammenhang und stellen dir die besten Yoga-Asanas für deine Hüften vor.

Yogaklassen, in denen wir die Hüften öffnen, wirken unwahrscheinlich befreiend, vielleicht kennst du das. Es fühlt sich an, als ob wir allen alten Ballast über Bord geworfen haben. Das Ganze ist kein Geheimnis, denn der Bereich der Hüfte ist eng mit unseren Emotionen verknüpft. So kann eine intensive Hüftöffner-Praxis Emotionen wie Wut, Ärger und Traurigkeit hervorrufen. Wer länger praktiziert, hat sicher schon mal die Erfahrung gemacht, dass einem in der Taube dicke Tränen über die Wangen kullern.

Emotionen im Körper

Aber von vorn: Was sind eigentlich Emotionen? Emotionen sind zuerst einmal psychische Prozesse, die durch einen Reiz hervorgerufen werden und eine Handlung zur Folge haben. Sie entstehen in unserem Gehirn, genauer gesagt im limbischen System. Grundlegende Emotionen, die sich schon bei Säuglingen beobachten lassen, sind Freude, Überraschung, Wut, Angst, Ärger, Trauer und Ekel. Und bis zum Erwachsenenalter haben wir alle diese Emotionen schon einmal kennengelernt. 

Emotionen finden aber nicht nur im Gehirn statt, sie äußern sich auch körperlich. Positive Emotionen zum Beispiel im Kopf und im Brustbereich. Trauer und Schwermut sorgen körperlich für Schwäche – insbesondere in den Gliedmaßen. 

Wenn wir Gefühle und Emotionen auf lange Zeit unterdrücken, kann das krank machen. Das Immunsystem wird schwächer und wir werden anfälliger für Infekte. Darüber hinaus können unterdrückte Gefühle körperliche Stressreaktionen auslösen. 

Yoga und Emotionen

Negative Gefühle werden in den Muskeln gebunden und so verdrängt. Das kann neben Muskelverspannungen auch andere gesundheitliche Probleme hervorrufen. Während einer Yogapraxis lockern sich oftmals verkrampfte Muskeln. Der Körper kann die emotionale Energie dann nicht mehr über die Muskeln speichern und verarbeiten – die Emotionen werden dann auf psychischer Ebene freigesetzt. 

Emotionen wie Trauer, Stress und Ärger speichern wir in der Hüfte ab. Der Muskel Iliopsoas ist der stärkste Beuger des Hüftgelenks. Er zieht sich bei Anspannung zusammen und auch der Psoas, der Lenden-Darmbeinmuskel und die einzige muskuläre Verbindung zwischen Wirbelsäule und Oberschenkelknochen, reagiert darauf. Beide Muskeln sind mit dem Nervensystem und damit auch mit unseren Emotionen verbunden. 

Hüftöffner zum Lösen von Emotionen

Eine Yogasequenz mit Hüftöffnern tut auf körperlicher Ebene sehr gut, kann aber eben auch Emotionen freisetzen. Und wir merken: Bei vielen quälenden Gedanken, emotionalem Stress und langem Sitzen, machen die Hüften gerne mal zu. Hüftöffnende Asans befreien uns von alten, gespeicherten Emotionen. Die Dinge, die wir nicht verarbeiten und einfach wegpacken wollen, speichert unser Körper ab. Alles, was wir also nicht verdaut haben, steckt in unserer Hüfte und kann in einer öffnenden Sequenz gerne mal zu Tage tretenEs ist also eher ein gutes Zeichen, wenn dir vielleicht nach mehreren öffnenden Sequenzen Tränen in die Augen steigen.

Hüftöffner sind auch aus körperlicher Sicht hilfreich, da sie uns  bessere Flexibilität ermöglichen und weil sie unsere Knie, die Gelenke der Hüfte und den unteren Rücken entlasten. Wer Knieschmerzen oder Probleme im unteren Rücken hat, der tut sich mit einer leichten Hüftöffnerpraxis was Gutes. 


Wir empfehlen dir diese vier Übungen, um deine Hüfte sanft zu öffnen.

Malasana – die indische Hocke

  1. Stelle dich auf deine Matte und öffne die Füße mattenbreit. Die Zehen zeigen leicht nach außen, die Fersen nach innen. 
  2. Beuge deine Knie und setze dich in eine tiefe Hocke.
  3. Lasse das Gesäß in Richtung Erde sinken und strecke deine Wirbelsäule. 
  4. Bringe deine Hände vor dein Herz in Gebetshaltung und schiebe die Ellbogen gegen die Innenseiten deiner Oberschenkel – und die Innenseite deiner Oberschenkel gegen die Ellbogen. 
  5. Hebe die Brust über den Druck der Hände leicht an und strebe mit deiner Kopfeskrone nach oben.
  6. Bleibe hier für fünf bis zehn tiefe Atemzüge.

Pigeons Pose

  1.  Komme in den Vierfüßlerstand und bringe das rechte Knie zwischen deine Hände oder hebe im hinabschauenden Hund das rechte Bein nach oben und führe dann das Knie zwischen deine Hände
  2.  Lege die rechte Gesäßhälfte sanft auf dem Boden ab und strecke dein linkes Bein nach hinten aus
  3. Lege den Fußspann des linken Beins ab 
  4. Richte den Oberkörper langsam auf und lasse dabei den Rücken lang. Wenn du möchtest kannst du dich auch nach vorne ablegen
  5. Die Hüfte ist parallel zum vorderen Mattenrand. 
  6. Bleibe für fünf bis zehn tiefe Atemzüge

Low Lunge  – Alanasana

  1. Komme zuerst in den herabschauenden Hund.
  2. Bringe dann den rechten Fuß nach vorne zwischen deine Hände (das Knie sollte sich über deinen Fesseln befinden) und bringe die Hände zu den Seiten 
  3. Richte den Blick nach vorne und bleibe im Rücken lang
  4. Lasse das linke Knie zum Boden sinken und lege den Fußspann ab 
  5. Nimm fünf tiefe Atemzüge und wechsle dann die Seite.


Den Psoas entspannen mit Supta Baddha Konasana:

Lege dich auf deine Matte. Bringe die Fußinnenseiten aneinander und ziehe sie so nah wie möglich an deine Hüfte heran. Die Knie sollten dabei entspannt nach außen „fallen“, sodass sich die Muskeln entspannen können. Wenn sich das nicht gut anfühlt, lege ein Kissen oder Yoga-Blöcke unter deine Knie. Atme tief und schließe die Augen. 

Wir möchten dich mit diesem Artikel einladen, loszulassen und deinen Emotionen im Körper wirklich zu folgen. Es ist sehr hilfreich, wenn wir eigene Bewegungs- und Körpermuster erkennen und verstehen.

Eine offene Hüfte kann sich auf den ganzen Körper auswirken, denn oft hängen Nacken-,Knie- und auch Rückenschmerzen mit der Hüfte zusammen. Offene Hüften bringen Beweglichkeit in den unteren Rücken, sorgen für eine gute Ausrichtung des Beckens und reduzieren Spannungen in den Knien. Ach ja, und offene Hüften lassen die Energie im Bereich des Beckens besser fließen, das kann auch eine Auswirkung auf unser Sexleben haben.

Titelbild @ Pixie Owls via Unsplash

0 Kommentare zu “Yoga für die Hüfte – so lässt du Emotionen los*

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert