Wir lieben den Körper und wenn er schmerzt und zwickt, dann wollen wir nur das Beste für ihn. Gemeinsam mit Nicole Reese stellen wir euch unsere liebsten Körpertherapien vor. Von Rolfing, über Osteopathie bis Grinberg – mit Tipps für Hamburg & Düsseldorf.
Generell ist es zwar schön, Dinge alleine geregelt zu bekommen, noch besser ist es jedoch zu wissen, wo es Unterstützung gibt, wenn Körper und Seele schmerzen. Egal, ob der Rücken zwickt oder nachts das Herz pocht. Alternative Heilmethoden und Körpertherapien arbeiten ganzheitlich und berücksichtigen, neben den körperlichen Beschwerden, auch immer die derzeitige Lebenssituation. Entsprechend wichtig ist bei allen das Erstgespräch, das vor der eigentlichen Behandlung stattfindet. Danach geht’s ans Kneten, Drücken, Ziehen oder Ausstreichen – mal intensiv, mal sanft. Je nach Bewegungsmuster, Schmerzsituation und Methode. Wir stellen euch unsere persönlichen Top Five in einem kurzen Überblick vor.
Osteopathie: Manuelle Ursachenerforschung
Die Hauptrolle spielen in der Osteopathie die Faszien, das Stütz- und Bindegewebe unseres Körpers, das wie ein dreidimensionales Netz den Körper durchzieht und die einzelnen Strukturen miteinander verbindet: Muskeln, Knochen, Organe, Sehnen, Bänder und Nerven sowie das Lymphsystem. Läuft das Zusammenspiel nicht mehr geschmeidig, äußert sich das u.a. in Funktionsstörungen des Bewegungsapparats und anderen Beschwerden. Hier setzt die Osteopathie an, die durchs manuelle Abtasten Dysbalancen erkennt und behandelt.
Wie läuft’s ab?
Am Anfang steht eine ausführliche Anamnese, gefolgt von der Palpation, wie sich das manuelle Abtasten des Körpers nennt, um den Beschwerden auf den Grund zu gehen. Während der Behandlung werden Muskulatur und Gewebe mobilisiert. Das kann intensives Greifen, Drücken und Ziehen genauso umfassen wie sanftes Halten oder Wiegen. Meistens geschieht das im Liegen, manchmal im Sitzen oder auch im Stehen. Da die Beschwerden oft an anderer Stelle als die Ursache auftreten, können Kiefer, Ellbogen oder auch das Becken gleichermaßen behandelt werden.
Wobei hilft’s:
Bei Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule, vor allem im Bereich des unteren Rückens, aber auch bei Nackenverspannungen, Kopfschmerzen, Migräne und Tinnitus sowie bei Schwindel und Verdauungsbeschwerden.
Empfehlung für Hamburg:
Andrea Gothe
Gesa Diedrichsen
oder ganzheitliche Gesundheit bei Eterno Health in Hamburg
Tolle Osteopathie für Kinder:
Friederike von Thielmann
Tipps für Düsseldorf:
Absoulte Topadresse, der Australier Jarrod Russell
Mit Babys & Kleinkindern hier hin: Ellen Grösser
Tipp für München:
Sportheilpraktiker Alexander Leibinger
Shiatsu: Sanfter Druckausgleich für mehr Balance
Shiatsu ist eine japanische Behandlungsform, die ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat. Die Kombination aus Massage, Akupressur und Körperarbeit löst Blockaden entlang der Meridiane auf, sodass die Energie, das Chi, wieder frei fließen kann. Muskulatur und Seele werden gleichermaßen gelockert und entspannt.
Wie läuft’s ab?
Nach dem Vorgespräch geht’s in bequemer Kleidung direkt auf die dicke Shiatsu-Matte. Hier wird Druck gemacht: Über Daumen, Handballen, Ellbogen oder auch das Knie werden die Akupunkturpunkte entlang der Energiebahnen behandelt. Die sanften Berührungen, die punktuell und großflächig eingesetzt werden, zielen in die Tiefe des Gewebes. Muskeln, Faszien, Bänder und Gelenke werden durchs Kreisen, Kneten, Dehnen und Greifen mobilisiert und der Energiefluss ausbalanciert. Davon profitieren auch die mit den Meridianen verbundenen Organe. Das gesamte System wird harmonisiert.
Wobei hilft’s?
Shiatsu ist eine sehr sanfte Methode, die das allgemeine Wohlbefinden unterstützt und die Energie wieder ins Gleichgewicht bringt. Das Immunsystem wird positiv beeinflusst und gestärkt. Aber auch zur Genesung nach Krankheiten, bei Schlafstörungen, Erschöpfung, Kopf- und Rückenschmerzen sowie bei Menstruationsbeschwerden und in der Schwangerschaft ist eine Shiatsu-Behandlung extrem wohltuend. Gibt’s auch für Babys.
Empfehlung für Hamburg:
Silja Sperling
Eine Liste weiterer Shiatsu-PraktikerInnen:
https://www.shiatsu-gsd.de/was-ist-shiatsu/
Tipp für München:
Claudia Brock
Tipp für Dresden:
Elvira Mikhalkina
Rolfing: Gut gestapelt zu mehr Haltung finden
Die Schwerkraft und die Faszien spielen im Rolfing eine entscheidende Rolle. Nach Ida Rolf, der Begründerin dieser Methode, liegen die einzelnen Körperbereiche (Kopf, Schultern, Brust, Bauch, Hüften, Beine sowie Füße) wie Bausteine übereinander. Mithilfe der Schwerkraft und dem Fasziensystem, das alle Elemente miteinander verbindet, wird darüber die Körperstruktur und Bewegungskoordination organisiert. Sobald sich einer dieser Bausteine durch ungünstige Alltagsbewegungen, Verletzung oder auch seelische Belastungen, verschiebt, gerät das ganzes Prinzip ins Wanken und führt zu Verhärtungen und Verspannungen, die die Beweglichkeit einschränken und zu Schmerzen führen. Diese werden durch die manuelle Faszienbehandlung aufgelöst.
Wie läuft’s ab:
Zu Beginn schauen sich die RolferInnen die Bewegungskoordination im Stehen und Gehen sehr genau an und tasten das Bindegewebe ab. Die manuelle Behandlung findet meistens im Liegen statt. Mit gezieltem Druck, der über Fingerkuppen, Handflächen, Ellbogen und Hände ausgeübt wird, werden Verhärtungen und Verklebungen aufgespürt und aufgelöst. Mitunter ist man auch selbst aktiv, da verschiedene Bewegungselemente hinzukommen können, um einen geschmeidigeren Bewegungsablauf und eine bessere Körperhaltung zu entwickeln.
Wobei hilft’s:
Bei Spannungen und Muskelschmerzen in Nacken und Schultern sowie bei Bewegungseinschränkungen, die durch wiederholte Belastungen entstehen. Beispielsweise Tennisellbogen, Frozen Shoulder und Karpaltunnelsyndrom. Aber auch bei chronischen Kopfschmerzen und psychosomatischen Erkrankungen kann Rolfing unterstützen und dabei helfen, den alltäglichen Bewegungsablauf zu optimieren und strukturell entstandene Schonhaltungen aufzulösen.
Empfehlung in Hamburg:
Julia Isbarn
Tipp für Düsseldorf:
Erika Gornott
Die Grinberg Methode: Zeigt her eure Fußsohlen
Entwickelt in den 1970er Jahren von Ari Grinberg, stellt diese Methode eher eine körperbezogene Praxis der Aufmerksamkeitsschulung dar. Laut Grinberg liegt die Ursache vieler Schmerzen in tiefsitzenden Verspannungen – muskulärer, emotionaler und seelischer Art, die durch automatische Verhaltensmuster ständig wiederholt werden. Über die Kombination verschiedener Körpertechniken können diese Strukturen erkannt, verändert und die daraus resultierenden Schmerzen und Spannungen aufgelöst werden.
Wie läuft’s ab?
Mit Hilfe einer gründlichen Fußanalyse, über die Bewegungs- und Spannungsmuster zu erkennen sind, und einem begleitenden Erstgespräch werden Beschwerdebild und Ziel der KlientInnen bestimmt. Der eigene Einsatz ist dabei entscheidend, denn ohne den Willen zur Veränderung läuft nichts. Ist die eigene Absicht erstmal klar formuliert, geht’s los. Es kann sanft massiert, gezupft, gestrichen, geklopft, intensiv geatmet oder geschüttelt werden – mal passiv, mal aktiv. Den Abschluss bildet häufig eine zehnminütige Erholungsphase im Liegen. Neben Einzelsitzungen wird Grinberg auch in Gruppen-Sessions praktiziert.
Wobei hilft’s?
Bei Verspannungen, Rücken-, Kopf- und Bauchschmerzen, bei Schlafproblemen, Konzentrationsstörungen, Burn-Out und Allergien. Aber auch bei Prüfungsangst, Liebeskummer, und während großer Umbrüche kann die Grinberg Methode unterstützen, da sie vor allem eines kann: Deine Selbstheilungskräfte hervor kitzeln.
Absolute Empfehlung in Hamburg:
Katrin Sadlowski
Tipp für Düsseldorf:
Anya Fischer
Akupunktur: Mit Nadeln ins Gleichgewicht
Akupunktur ist eine jahrtausendealte Technik, die eng mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verknüpft ist. Mithilfe von sehr dünnen Nadeln, die entlang der Meridianbahnen in die entsprechenden Akupunkturpunkte gestochen werden, sollen energetische Blockaden aufgelöst und der Energiefluss wieder harmonisiert werden.
Wie läuft’s ab?
Bevor es ans Nadeln geht, steht ein ausführliches Gespräch und eine Zungen- und Pulsdiagnose an. Genadelt wird von Kopf bis Fuß – ja nach Anliegen. Die Einstiche sind selten zu spüren, manchmal fühlen sich die Stichpunkte etwas wärmer und schwerer an. In der Regel bleiben die Nadeln, sehr dünne, speziell geschliffene Einwegnadeln, 20-30 Minuten drin, währenddessen macht man sich lang und entspannt. Manche Nadeln, flache ohne langen Kopf, bleiben auch mal länger drin und fallen dann von selbst ab. Häufig wird Akupunktur auch mit der Moxa-Therapie verbunden, die durch lokales Abbrennen des Moxa-Krauts, eine Art chinesischer Beifuß, ätherische Öle frei setzt, um die Behandlung zu unterstützen.
Wobei hilft’s?
Bei Allergien, insbesondere Heuschnupfen sowie bei Übelkeit, Magen- und Darmproblemen und bei Spannungskopfschmerzen kann Akupunktur Linderung verschaffen. Aber auch bei Stress, innerer Unruhe und mentaler Anspannung bringen die Nadeln alles wieder ins Lot.
Eine tolle TCM Praxis in Hamburg:
Annette Jonas
Tipp für Düsseldorf:
Dr. Gunda Schlink
Tipp für München:
Dr. Karin Melcher
*Wichtig bei alternativen Körpertherapien: Sie ersetzen keine medizinischen Behandlungen, können teilweise jedoch begleitend eingesetzt werden. Bitte mit den behandelnden Ärztinnen absprechen. Die hier aufgeführten Körperarbeiten und -therapien sind selbst zu zahlen, abgesehen von der Osteopathie, die von vielen Krankenkassen bezuschusst wird.
Titelbild @ Life of Pix via Pexels
Portrait Nicole Reese @ Nemecky
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