Gehören Pausen zu deinem Alltag dazu oder rennst du nur so durchs Leben? In diesem Artikel erfährst du, warum Pausen so wichtig sind, was dir dabei helfen kann Pausen zu machen und wir verraten dir eine tolle Technik aus dem Journaling.
Pausen sind die Zeiten, in denen wir auftanken, in denen wir zur Ruhe kommen und die Gedanken einmal nicht um sehr viele Todos oder Listen kreisen. Wir alle brauchen Zeiten, in denen der Kopf eine Pause macht. Vor allem seitdem wir immer mehr und mehr Zeit vor dem Computer und dem Smartphone verbringen. Wir sind „always on“ – immer saugen wir neue Informationen auf, egal ob auf Instagram oder beim Blick in die Zeitung. Immer will jemand was von uns und immer gibt es was zu tun.
Alte Glaubenssätze entkräften
Und dann setzt irgendwann dieser Irrglaube ein, dass wir erfolgreicher sind, umso mehr wie tun. Dahinter stecken veraltete Glaubenssätze wie „Nur wer hart arbeitet, hat Erfolg“ oder „Erfolg muss man sich hart verdienen“. Es lohnt sich diese zu entkräften und herauszufinden, woher sie kommen. Wer hat sie gesagt und zu welcher Zeit, mit welchem Hintergrund? Vielleicht war es damals so, ist aber für heute nicht mehr gültig.
Wir sind alle immer unter Strom – das zeigt ein Stressreport aus dem Jahr 2019 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in dem fast die Hälfte der Befragten angaben, häufig von starkem Termin- oder Leistungsdruck betroffen zu sein.
Und wenn bei all dem Druck und den ständigen Todo‘s die Pausen zu kurz kommen, dann kann sich zum einen unser Gehirn nie richtig erholen und wir haben es dauerhaft mit körperlichen und psychosomatischen Beschwerden zu tun. Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Magenprobleme und Gereiztheit können typische Beschwerden sein, die uns zeigen, wir müssten mal den Stecker ziehen.
Mikro-, Mini- und kurze Pausen
Wenn wir dauerhaft müde sind oder uns kaum konzentrieren können, ist das ein deutliches Indiz für eine Pause. Noch besser ist natürlich, es kommt erst gar nicht dazu. Denn die gute Nachricht lautet, wir können klein anfangen – mit Mikro-, Mini- und Kurzpausen.
Mikro das wäre zum Beispiel der Blick aus dem Fenster oder der kurze Schnack mit einer Kollegin. Mini – ein kurzes Aufstehen, schütteln und dehnen. Eine kurze Pause wiederum dauert dann ca. 10-15 Minuten, in der wir etwas ganz anderes machen. Spazieren gehen oder eine kleine Yogaeinheit.
Die Pomodori-Technik bedient sich einer ganz ähnlichen Technik, hier werden die Aufgaben des Tages in kleine Pakete unterteilt. Für eine Aufgabe werden z.B. 25 Minuten angesetzt und ein Timer eingestellt. Danach sind 5 Minuten Pause angesagt, erst dann geht es weiter.
Während der Pause sitzen und aufs Handy schauen, geht übrigens nicht als Pause durch, weil wir dann wieder im Verarbeitungsmodus sind. Pause heißt Pause. Aus dem Fenster schauen, pfeifen oder sich über Kleinigkeiten freuen. Auch super: Sich ganz bewusst erden. Füße fest auf den Boden stellen, tief ein- und ausatmen.
Frauen tun sich schwerer mit Pausen als Männer
Es dürfte nicht verwunderlich sein, dass Frauen schlechter Pause machen können als Männer und das auch weniger tun. Wir Frauen stellen leider oft die eigenen Bedürfnisse ganz weit hinten an und opfern uns für andere auf. Wir geraten in Stress, aufgrund von Arbeit und Care-Tätigkeit und wenn der Stress oder das Stressgefühl einmal da ist, wird es schwieriger mit den Pausen.
Darum hilft es auch auch feste Zeiten im Kalender für eine Pause einzutragen. Empfehlenswert wäre ein Tag im Monat, an dem man etwas nur für sich macht, egal wie voll die Todo-Liste ist.
Dieser Text ist also eine Einladung zum Verstehen, dass Pausen uns dienlich sind, nicht nur gesundheitlich, sondern auch dann, wenn wir an einem Problem festhängen. Es lohnt sich immer mehr, eine Runde zum Sport zu gehen oder Yoga zu machen als sich am Problem fest zu beißen. Und vor allem sich daran zu erinnern, es dann auch zu machen.
Journaling – 100 Gründe für eine Pause
Oft ist uns gar nicht so klar, was unsere eigenen Gründe für eine Pause sind oder warum eine Pause wichtig für uns ist. Im Journaling gibt es eine tolle Übung, die 100er-Liste. Hierbei schreibt man 100 Dinge zu einer vorgegebenen Frage oder einem Thema auf. In diesem Fall lautet die Aufgabe: Notiere 100 Gründe, warum du Pausen machen solltest.
Lege dir dafür ein Blatt Papier und einen Stift bereit und schreibe zuerst die Zahlen von 1 bis 100 auf. Danach beginne alle Gründe, die dir in den Kopf kommen, aufzuschreiben. Du wirst sehen, die ersten 50 kommen wie von selbst, aber auch danach solltest du dranbleiben und weiter machen. Lass dich nicht von der Zahl 100 abschrecken!
Viel Freude bei der 100er-Liste und viel Genuss beim Pause machen!
Titelbild @ Maria Lupan via Unsplash
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