In dieser Ausgabe haben wir mit Isa Grütering, systemische Personal und Business Coachin, Gründerin und Dozentin über das Thema Neuanfang gesprochen. Im PersonalityMag-Abo stellt sie außerdem weitere hilfreiche Tipps zur Verfügung.
Isa, was verbindest du persönlich mit einem Neubeginn?
Als systemischer Coach arbeite ich täglich mit unterschiedlichen Menschen, die meist mit genau diesem Thema zu mir kommen: Neustart, Neustart nach einer Kündigung, nach einer Stagnation in der Karriere, nach einer beruflichen Situation der Unzufriedenheit, nach einem Burnout, nach einer Trennung, nach einer Fehlgeburt, nach irgendeiner Art von Abschied oder Verlust.
Mit anderen Menschen an diesem Thema zu arbeiten, ist für mich sehr erfüllend. Zu sehen, wie all die Menschen nach und nach ihren ganz eigenen und oft auch unvorhergesehenen Weg finden und gehen, ist für mich immer wieder sehr schön und es erfüllt mich jedes Mal wieder mit großer Dankbarkeit und auch Demut, sie begleiten zu dürfen.
Da ich persönlich beruflich gerne immer mal wieder neu anfange oder mir neue Projekte ausdenke, ist die Arbeit als Coach und Mentorin für mich ideal, da ich permanent und Tag täglich immer wieder Neustarts begleite.
Warum fällt es vielen Menschen schwer, neu zu beginnen ?
Gerade die Angst vor dem Unbekannten oder vor dem Scheitern kann dazu führen, dass Menschen sich unwohl fühlen, neu anzufangen. Vielen fällt es schwer, sich von alten Gewohnheiten und Routinen zu lösen und sich auf etwas Neues einzulassen.
Es gibt viele Gründe, warum es für manche Menschen schwierig sein kann, neu zu beginnen. Einige mögliche Gründe könnten sein:
- Angst: Veränderungen können beängstigend sein, vor allem, wenn man nicht genau weiß, was auf einen zukommt. Da herrscht eine große Unsicherheit.
- Fehlender Mut: Fehlender Mut kann uns davon abhalten, neue Dinge auszuprobieren oder Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen.
- Fehlende Kreativität: Manchmal kann man sich neue Weg schlichtweg nicht vorstellen. Ohne eine klare Vision oder ein klares Ziel kann es schwierig sein, sich zu motivieren, neu anzufangen.
- Mangelndes Selbstvertrauen: Wenn man sich selbst nicht zutraut, etwas zu schaffen, kann es schwierig sein, den Mut aufzubringen, neu anzufangen.
- Verklärung der Vergangenheit: Das nostalgische Betrachten vergangener Situationen kann zu einer Stagnation des eigenen Handelns führen.
Ich denke allerdings, dass ein Neuanfang auch als Chance betrachtet werden kann, um sich weiterzuentwickeln, um Neues zu lernen, um auszubrechen aus Mustern und Routinen. Das hat auch ganz viel mit Abenteuer und dem Zulassen von Überraschungen zu tun, was wiederum für sehr viel positive Emotionen, wie Freude, Inspiration, Gelassenheit und Hoffnung sorgen kann. Mit der richtigen Einstellung und mit guter Vorbereitung können Menschen lernen, neue Herausforderungen einzugehen und sich auf Veränderungen einzustellen.
Gut ist immer, sich die Frage zu stellen: Was ist das Schlimmste, was passieren kann?
Ist der Jahresanfang wirklich so geeignet für einen Neubeginn, wie wir denken?
Ja, der Jahresanfang kann ein guter Zeitpunkt für einen Neubeginn sein, da er symbolisch einen Abschluss des vergangenen Jahres darstellt und die Möglichkeit bietet, mit neuen Zielen und Absichten in das kommende Jahr zu starten. Viele Menschen brauchen einen guten Anlass oder eine Art Ritual, um sich von Themen zu lösen und Neues anzugehen.
Zusätzlich hat man vor dem Jahresbeginn meist durch die Weihnachtstage Zeit und Muße, sich mit (s)einem Neubeginn zu beschäftigen. Zeit und Geduld und das Wollen des Sich-Veränderns sind absolut essentiell, um frisch oder anders durchzustarten.
Von daher, ja, der Jahresanfang ist geeignet für einen Neubeginn, aber auch jeder andere Zeitpunkt im Jahr. Wichtig ist, dass man selbst bereit ist, Veränderungen in Angriff zu nehmen und sich auch die nötige Zeit gibt und auch die nötige Unterstützung dafür sucht, um diese Veränderung erfolgreich umzusetzen.
Noch ein wichtiger Punkt: Nicht jeder Neubeginn ist gewollt. Es gibt Situationen im Leben, die sucht man sich nicht aus, den Tod eines nahen Menschen, eine plötzliche Kündigung, gesundheitliche Veränderungen, eine schmerzhafte Trennung, also alles, was negative Emotionen hervorruft. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, mit den Gefühlen umzugehen, die solche schwierigen Situationen hervorrufen. Ein Neubeginn kann hier das Gefühl von Hoffnung und Möglichkeiten bringen und die Chance, Dinge anders zu machen und sich selbst neu zu erfinden.
Was brauchen wir mental, um gestärkt neu zu beginnen?
“WENN ES SICH LOHNT, DANN JA”
Um gestärkt neu anzufangen, kann es hilfreich sein, sich selbst auf verschiedene Weise zu stärken und sich auf den Neuanfang vorzubereiten.
- Sich Zeit nehmen: Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um sich auf den Neuanfang vorzubereiten. Das kann Zeit am Morgen sein, beispielsweise bevor die gesamte Familie aufwacht oder die Zeit, die man außerhalb der gewohnten Umgebung verbringt.
- Klare Ziele setzen: Indem man sich klare Ziele setzt, kann man eine Richtung für den eigenen Weg vorgeben. Da kann man gut nach den SMART-Kritierien vorgehen. Ziele sollten spezifisch sein, also sehr konkret formuliert werden (eher so: Ich möchte als Marketingspezialist angestellt arbeiten, als so: Ich will einen neuen Job). Die Ziele sollten messbar sein: Du solltest also nach einer gewissen Zeit sehen, ob du das Ziel erreicht hast. Die Ziele sollten attraktiv sein: Formuliere dein Ziel so, dass du es auch unbedingt erreichen möchtest, nach der Devise: I want that! Und die Ziele sollten realistisch sein: Du solltest dein Ziel mit deinen Möglichkeiten erreichen können. Ziele sollten terminiert werden: Mach dir eine genaue Vorstellung der zeitlichen Umsetzung und verfolge diese auch. Nur so bleibst du an der Umsetzung dran.
- Unterstützung suchen: Es kann hilfreich sein, sich Unterstützung von Freunden, Familie oder noch besser, von einer neutralen Person, also einem Coach oder einem Therapeuten zu holen, um gestärkt einen Neuanfang zu wagen. Denn manchmal ist darüber zu reden, der erste Schritt.
- Flexibilität entwickeln: Indem man lernt, flexibel zu sein und sich an veränderte Umstände anzupassen, kann man sich mental stärker fühlen, heißt, denke immer auch über einen Plan B oder Plan C nach. Sollte dann der eigentliche Plan nicht so funktionieren, wie du dir das vorgestellt hast, kannst du schnell und unkompliziert ausweichen.
- Positiv denken: Leichter gesagt, als getan, aber positives Denken trägt dazu bei, dass man sich mental stärker fühlt und einen Neuanfang startet. Üben kannst du das ziemlich leicht, indem du dich jedes Mal, wenn du an einem Spiegel vorbeigehst, kurz inne hältst und dich anlächelst, und zwar ganz bewusst und ehrlich.
Zusätzlich gibt es viele weitere Methoden, um neu zu starten, um vielleicht auch erst einmal zu schauen, wo du gerade stehst, was dir fehlt, welche Bedürfnisse also nicht erfüllt sind. Und, ganz wichtig, vertraue dir! Im Leben kommt alles oft genauso, wie es kommen soll. Manchmal geht es schneller, manchmal braucht es eben Zeit. Wenn es etwas länger dauert, dann nimm dir die Zeit und höre in dich hinein. Du bringst viel mehr mit, als du vielleicht in solchen Momenten denkst.
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Über Isa Grütering:
Isa Grütering hat nach 20 Jahren im Medienbereich und drei Kindern festgestellt: Ich möchte andere bewegen, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es möchten. Genau das tut sie seit einigen Jahren als Female Empowernent Coach. Isa begleitet Menschen beruflich und privat. Sie hilft ihnen, zu denen zu werden, die sie sind, die nächste Karrierestufe zu erreichen oder Existenzgründungen zu meistern. Die Gründerin von Hauptstadtmutti steht für Feminismus, Diversität und Gleichberechtigung und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in allen Lebenslagen zu stärken. Sie hat den Karriere-Ratgeber Mama muss die Welt retten – Wie man vom Wickeltisch aus Karriere macht geschrieben. Neben ihrer Coachingtätigkeit hat sie einen Lehrauftrag an der Hochschule Fresenius angenommen.
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