Gesundheitscoach Charlotte Steinebach vor Blumenhintergrund

Zack, erleuchtet: Was hilft mir zu heilen?

In unserer Rubrik „Zack, erleuchtet“ laden wir jeden Monat eine Coachin ein, eine Antwort auf die Frage der Ausgabe zu formulieren. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der Ärztin Charlotte Steinebach und ihre einzigartige Antwort auf die Oktober-Frage „Was hilft mir zu heilen?“.

Heilung ist ein wunderschöner und natürlicher Prozess. Heilung an sich beschreibt aus meiner Sicht ein Streben ins Gesunde, ins Heile, ins Ganze. Heilung kann im Großen und im Kleinen geschehen – sie kann eine kleine Schnittwunde am Finger betreffen, eine langwierige Erholungsphase einer Depression oder die Regeneration nach einer Herz-Operation. Heilung ist immer ein Weg – mal ein kurzer, mal ein langer. Das Besondere an dem Prozess Heilung ist, dass er sowohl die Wiederherstellung der gesunden physischen Form als auch das Abheilen seelischer Verletzungen umfasst.

Ich könnte ein Buch zu der Frage „Was hilft mir zu heilen?“ schreiben, um es aber möglichst konkret zu halten, habe ich mir vier große Wirkprinzipien herausgesucht, die ich erläutern möchte, sodass ihr sie für eure eigene Heilung nutzen könnt.

Ein ganzheitliches und erweitertes Verständnis vom Menschen:

  • Körper
  • Lebenskraft
  • Bewusstseinsraum/Seele
  • Individualität

Auf die Frage „Was hilft mir zu heilen?“ kann ich konkret sagen: ein ganzheitlicher und erweiterter Blick auf den Menschen. Wir sind mehr als die Summe der Vorgänge, die wir unter einem Mikroskop beurteilen können. Ja, wir sind Körper – aber wir sind auch Lebenskraft, wir sind Wesen mit einem Bewusstseinsraum, indem unsere Gefühle und Gedanken stattfinden und wir sind individuelle Wesen mit individuellen Biographien und individuellen Bedürfnissen. Wir sind vielschichtig und jede Ebene bedingt die andere. Alles ist verbunden. Das ist zum Beispiel auch der Grund, warum die regelmäßige Bewegung (des Körpers) zu so einer gravierenden Besserung bei Depression (eine Erkrankung des Bewusstseinsraums) führen kann. 

Gerade aus eigener Erfahrung als Patientin weiß ich, wie schmerzhaft wiederum die Erfahrung ist, wenn man lediglich auf die körperlichen Symptome reduziert wird, so wie es leider noch viel zu häufig geschieht, wenn ein Befund wichtiger wird als das „Ich“, das dort mit Gefühlen von Sorgen, Ängsten und Verzweiflung auf dem Stuhl im Behandlungszimmer sitzt.

Warum ist es nun so essentiell wichtig, sich einem neuen Verständnis vom Menschen zuzuwenden? Meines Erachtens ist der erste große Schritt, überhaupt zu verstehen, was gerade krank ist, welche Maßnahmen auf welcher Ebene helfen können und wie man sich selber am besten im Heilungsprozess unterstützen kann. Damit ist das ganzheitliche Verständnis vom Menschen die wichtigste Grundlage, um überhaupt den Menschen und das Phänomen Heilung verstehen zu können. Es gilt den Mensch neu zu denken und die Erkenntnisse der letzten Jahrhunderte zusammenzuführen.

Wenn wir nun mithilfe eines ganzheitlichen und erweiterten Verständnisses vom Menschen die Symptome neu verstehen und Blockaden auf verschiedenen Ebenen erkennen, haben wir einen Ansatz, wie wir das Problem lösen können. Dieser Ansatz ist anders, als er mir in der Universität gelehrt wurde. Als Ärztin bin ich dazu ausgebildet bei Symptom X Prozedere Y anzuwenden. Doch meiner Ansicht nach werden wir der kranken Person nur auf rein körperlicher Ebene gerecht. Aus eigener Erfahrung als Patientin und meiner Zeit in der Klinik weiß ich: Wir hören nicht an unseren physischen Grenzen auf. Wir sind mehr. Wir sind Menschen mit verschiedenen Konstitutionen, mit verschiedenen Körpern, mit verschiedenen Erfahrungen und Prägungen. Symptome können daher vielfältige Ursprünge aufweisen und diese sind nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich.

Ein Verständnis von Energie in unserem Körper:

Heilung braucht Energie. Häufig fühlen wir uns, wenn wir krank sind, nicht in der Lage neue Energie aufzuladen. Es scheint, jegliche Maßnahme Energie aufzutanken, fällt in ein dunkles, schwarzes Loch. Doch das erklärt auch, warum wir nicht gesund werden, wenn wir weiterhin unseren Alltag aufrecht erhalten und Energie für die Außenwelt zur Verfügung stellen. Nun stellt sich die große Frage: Wie kann ich Energie in meinen Körper einladen und was hilft mir Energie für den Heilungsprozess zur Verfügung zu stellen? Es ist einfach all das, bei dem wir sonst auch Energie auftanken: Frische Luft, Licht und Ruhe. Gerne noch Frieden dazu.

Raum für Heilung einräumen:

Das ist nichts Neues, doch ich erlebe es immer wieder: Meistens vermeiden wir sehr lange, wirklich hinzugucken und laufen lieber vor dem Schmerz, den Sorgen, den unbequemen Gefühlen davon. Die Magie der Heilung entfaltet sich, wenn wir uns den Raum nehmen, nach innen zu hören. Die Fragen: „Was hilft mir zu heilen?“, „Was brauche ich in diesem Moment?“, „Was wünscht sich dieses Symptom von mir?“ sind die Schlüssel für gute nächste Schritte auf deinem Weg der Heilung.

Heilsame Rahmenbedingungen:

Wir können uns so sehr bemühen, wie wir wollen, die teuersten Probiotika kaufen, regelmäßig meditieren, unsere Medikamente nehmen und für ausreichend Bewegung sorgen, doch all dies hilft uns nur bis zu einem gewissen Grad, wenn unsere Umgebung nicht heilsam ist. Es ist wichtig ein besonderes Augenmerk auf die äußeren Rahmenbedingung zu legen. Wenn du immer wieder Energie verlierst, zum Beispiel durch eine ungesunde, nicht nährende Umgebung, steht dies deiner Erholung im Weg. Doch was macht eine gesunde und nährende Umgebung aus? Auch hier sind es frische Luft, Licht und Ruhe, die deine Heilung unterstützen. Es ist außerdem hilfreich einen Ort des Rückzugs zu haben, an dem du in Frieden sein kannst. Auch ätherische Öle sind wahrhafte Wundermittel, wenn unser Körper stark gefordert ist.

Meine größte Erkenntnis der letzten Jahre: Heilung ist möglich. Das bedeutet nicht immer, dass man komplett wieder gesund wird, aber es bedeutet Hoffnung. Hoffnung auf hellere Tage und Entwicklung. Die wahre Kunst der Heilung liegt darin, das Leben im Einklang mit der eigenen Wahrheit und den eigenen Bedürfnissen nach Entwicklung zu gestalten. Es geht darum, wieder JA zu sagen und in der Verantwortung und Akzeptanz für die aktuelle Situation die Macht im eigenen Leben zurück zu erlangen. Mutig weiter zu gehen. Und dazu möchte ich dich an dieser Stelle von ganzem Herzen einladen.

In Liebe,
Charlotte Steinebach


Über Charlotte Steinebach:

Charlotte Steinebach ist Ärztin und arbeitet als Coach für Heilung und Gesundheit. Sie ist Podcasterin des „Gesunde Lebenskunst Podcast“ und schreibt gerade in Griechenland an ihrem ersten Buch zum Thema Heilung und Gesundheit. Neben ihrem Buch kreiert sie Onlinekurse und ihre große Leidenschaft ist die heilsame Wortkunst. Sie schreibt individuelle Heilungsmantren für Patientinnen und unterstützt so die Selbstermächtigung im Krankheitsprozess. Ihre eigene Erfahrung als Patientin und ihr Verständnis über die Vorgänge im menschlichen Körper helfen ihren PatientInnen auch in schwierigen Prozessen wieder Kraft und Hoffnung zu finden. Dabei blickt sie tief. Und sie macht es anders. So ist sie in der Lage, die Wurzel der Probleme zu erkennen und tatkräftig anzugehen.

Weitere Infos findest du auf Charlottes Website und auf Instagram.

0 Kommentare zu “Zack, erleuchtet: Was hilft mir zu heilen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert