Die beiden Yogalehrerinnen Christina Lobe aus Berlin und Maren Brand aus Bielefeld haben mit „Yoga leben. Die Kunst als Yogalehrende zu wachsen. “ ihr zweites Buch veröffentlicht und geben damit Yogalehrenden einen Leitfaden zum Wachsen und Lernen an die Hand. Sie erklären, warum eine gute Lehrerin immer eine Initiatorin ist, die einen Schalter umlegt und geben mit dem Arbeitsbuch einen Anstoß für mehre Kreativität und legen den Fokus auf das Potential des eigenen Ausdrucks.
„Yoga leben“ ist ein Arbeitsbuch und Ratgeber für Lehrende, die ihren Unterricht verfeinern möchten und auf der Suche nach ihrem eigenen Platz in der Yogawelt sind. Bei Arbeitsbuch denkt man vielleicht an ein sachlich formuliertes Handbuch, doch die beiden Lehrerinnen schaffen es, genau wie in ihrem ersten Buch „Yoga lehren“, durch eine feine gefühlvolle Sprache, die Inhalte sachlich zu vermitteln und dennoch eine Verbindung zum Leser herzustellen. Beide Lehrerinnen kommen aus der Anusara-Tradition legen aber mit dem Werk ein Konzept vor, das allen Richtungen dienlich ist, ohne die wunderschönen Aspekte des Anusara Yoga zu vernachlässigen. Der Ratgeber zeigt sowohl angehenden, als auch bereits erfahrenen Yogalehrenden viele Perspektiven für eine erfüllende Umsetzung der eigenen Berufung auf.
Der Leser lernt viel über die einzelnen Formate wie Workshops, Masterklassen und Retreats und bekommt einen Plan an die Hand, um mit Anfängern zu arbeiten. Neben der Themengestaltung und der kunstfertigen Methodik des Unterrichtens, spielt auch Matrika, die verfeinerte Sprache, eine Rolle und wird in einem eigenen Kapitel beleuchtet. Schließlich drückt sich unsere Kreativität und unser Sein als Lehrer in den Stunden immer durch unsere Sprache aus.
„Die wichtigsten Werkzeuge, die wie als Yogalehrende haben sind unsere Präsenz und unsere Sprache. Eine der wichtigsten Übungen, um deine Sprache zu verfeinern, ist das Schreiben oder Journaling.“
aus Yoga leben
Ein wichtiger Schritt im Unterrichten ist es, feiner zu werden in Bezug auf die eigenen Gedanken und Gefühle, denn letztendlich geht es um Erfahrungen, die wir weitergeben. Dieses Statement hat mich lange beschäftigt und ich liebe es sehr, weil es deutlich macht wie sehr es beim Yoga und in der Kreativität, um unser eigenes Erleben geht. Eine Yogastunde ist immer ein kreativer Ausdruck des Lehrers, der die Schüler mitnimmt auf eine Reise. Wie andere Lehrer das schaffen, kann der Leser in kleinen Exkursen von erfolgreichen Yogalehrern und Experten nachlesen.
Am Ende wird auch der Businessaspekt des Yoga nicht außen vorgelassen. Hier gibt das Buch praktische Tipps zur Selbstständigkeit und erläutert, wie es gelingt ein authentisches Herzensbusiness zu führen.
+++ Gewinnspiel „Yoga leben“ +++
Dieses Buch ist eine absolute Herzensempfehlung. Ihr habt die Möglichkeit ein Exemplar zu gewinnen. Kommentiert auf Instagram oder direkt hier im Magazin, warum ihr das Buch lesen möchtet. Am 23.11.2020 wird der Gewinner per E-Mail benachrichtigt.
Wie immer gilt: Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und der Gewinn kann nicht in bar ausgezahlt werden.
Im Kurzinterview beantworten Christina & Maren noch fünf Fragen zum Buch:
Wie bleiben Yogalehrende beständig kreativ und inspiriert und was braucht die Kreativität, um wachsen zu können?
Maren: Als Yogalehrende kreativ und inspiriert zu bleiben gelingt gut, wenn wir uns über unsere Praxis mit der Quelle verbinden. Aus dieser Anbindung heraus erkennen wir, dass das Leben uns ständig Inspirationen für unseren Unterricht liefert. Wir lernen, kreativ mit den Herausforderungen des Lebens und dem normalen Wahnsinn des Alltags umgehen. Kreativität wächst, wenn wir auf unserem Weg beständig bleiben und uns als Lehrende immer wieder selbst nähren.
Tina: Kreativität benötigt viel Freiheit. In der Bhagavad Gita steht, dass der/die Yogaübende Anspruch auf die Handlung hat, jedoch nicht auf die Früchte der Handlung. Meiner Meinung nach bleiben wir als Yogalehrende kreativ, wenn der Ort unseres Handel das Herz bleibt. Damit meine ich das Herz, als das Selbst oder die innere wahre Natur. Je mehr wir in der Verbindung mit dem Innen bleiben, desto freier und kreativer entfaltet sich unser Lebens (-weg).
Was unterscheidet die beiden Bücher „Yoga lehren“ und „Yoga leben“ voneinander?
Maren: In unserem ersten Buch “Yoga lehren” beginnen wir mit der Frage, warum wir als Lehrende eigentlich Yoga unterrichten. Wir möchten damit den Leser inspirieren, dieser Frage nach der persönlichen Intention, dem eigenen Sankalpa, tief auf den Grund zu gehen. Wir arbeiten in dem Buch mit sieben grundlegenden Schlüsseln, die mit dem Sitz des Lehrers zu tun haben: dem Thema einer Klasse, der Sprache und Stimme, dem Sequencing, der Ausrichtung, der eigenen Praxis und Selbstfürsorge als Yogalehrer.
Das Buch “Yoga leben” vertieft und ergänzt diese Schlüssel, geht darüber hinaus noch tiefer in didaktische Themen hinein und gibt Tipps für die unterschiedlichen Unterrichtsformate und auch für Business-Aspekte.
Tina: Unser erstes Buch YOGA LEHREN ist der Rohdiamant, bildet den Rahmen, führt Themen ein und bearbeitet diese auf fundierte Weise. YOGA LEBEN geht für uns einen Schritt weiter. Es greift einige der Themen nochmal auf, präzisiert den Umgang mit den Inhalten und ist quasi der Feinschliff für den Yogaunterricht.
Wer ist Saraswati und welche Bedeutung hat sie für euch als Lehrende?
Tina: Saraswati ist die Göttin der Künste und Kreativität – diejenige, die im kreativen Flow ihres Schaffens aufgeht. Es ist die Göttin, die als Sprache, Einsichten und Klänge durch uns durch fließt. Ihre Kraft ist unser eigener göttlicher und kreative Ausdruck. In der Verbindung mit der innersten Quelle unseres Seins, die wir in jeder Praxis anstreben, finden wir den Kontakt zu Saraswati ins uns. Saraswati Shakti ist die Begleitung und Inspiration unserer Lehren. Im Moment des Unterrichtens, des Dienens, scheint nichts mehr wichtig, als die universelle Kraft durch uns fliessen zu lassen.
Maren: Saraswati symbolisiert auch die Erkenntnis und die höhere Intuition. Sie kann uns unterstützen, unserer Kreativität und unserem eigenen Ausdruck zu vertrauen, in unsere kreative Energie und unser volles Potenzial einzutauchen. Wenn wir uns mit ihr verbinden, schenkt uns das als Lehrende kreative Kraft und öffnet uns für unsere eigene Intuition.
Wie finden wir als Lehrer und als Schüler unseren eigenen individuellen Ausdruck?
Maren: Wenn wir gut geerdet sind, ganz bei uns selbst und uns nicht vergleichen, können wir uns ganz authentisch ausdrücken. Die Erfahrung und regelmäßige eigene Praxis schenkt uns unseren persönlichen und ganz eigenen Ausdruck. Wenn wir Yoga nur konsumieren, von Workshop zu Workshop und von Lehrer zu Lehrer springen, aber uns nicht die Zeit geben, das Gelernte zu integrieren und verinnerlichen, finden wir nicht unseren individuellen Ausdruck. Deswegen möchten wir mit den Reflexionsfragen im Buch dazu einladen, dich selbst zu erforschen. So dass von diesem inneren Ort alles entspringen kann.
Tina: Durch ehrliche, aufrichtige und demütige Praxis. Diese führt uns in die Verbindung – mit dem Selbst, dem Göttlichen, dem Bewusstsein, der Seele …wie auch immer wir das nennen wollen. Nicht durch den Blick nach Außen entsteht die Kreativität und dadurch der individuelle Ausdruck – sondern durch das Erforschen und Nahsein mit dem Innen.
Welche Rolle spielen Sprache und Worte, wenn es um Kreativität geht?
Tina: Wir können uns auf unterschiedliche Arten ausdrücken. Eine, die vor allem für uns Yogalehrende von großer Bedeutung ist, ist die Sprache. Es gilt eine Sprache zu wählen, die berührt, die Bilder und Emotionen wecken kann, die eine Erfahrung möglich macht. Wir denken, dass sowohl Klarheit in der Sprache für die Yogaschüler von großer Bedeutung ist, als auch eine Sprache die das Gehörte übersetzt ist eine Erfahrung oder gar ein Erlebnis.
Maren: Sprache und Worte sind ein Ausdruck von Kreativität. Gleichzeitig sind sie für uns als Yogalehrende neben unserer Präsenz, ein sehr wichtiges Werkzeug. Es gibt immer unterschiedliche Worte, um etwas Erlebtes auszudrücken. Deshalb empfehlen wir, sich nach der eigenen Praxis immer mal wieder Zeit fürs Journaling zu lassen: wie beschreibst du deine Yoga- oder Meditationserfahrung? Oder in der Vorbereitung auf eine Klasse/einen Workshop verschiedene Worte und Ausdrücke zu sammeln, die zu dem Thema passen. Mit Worten, wenn sie gut gewählt sind, kannst du einen besonderen Raum schaffen. Worte können öffnen oder schließen. Es ist eine Freude kreativ mit Worten umzugehen.
Hier findet ihr Informationen zu den beiden Lehrerinnen und ihren Trainings: https://marenbrand.de/ und https://christinalobe.com/
Und hier gehts zum Online-Kurs YOGA LEHREN.
Christina Lobe, Maren Brand
Yoga leben
Die Kunst als Yogalehrende zu wachsen
260 Seiten, 28,00€
Titelbild @ Jan Postel
Dieses Buch wäre eine absolute Bereicherung! Namasté