In unserer Rubrik „Zack, erleuchtet“ laden wir jeden Monat eine Coachin ein, eine Antwort auf die Frage der Ausgabe zu formulieren. Wir freuen uns sehr über die Antwort von Julia Peters auf die aktuelle Frage „Wie rocken wir das neue Jahr?“ Es sind ganz viele wertvolle Impulse mit dabei, die du für dich mit ins neue Jahr nehmen kannst.
Ende 2020 schrieb Katrin Gietemann in dieser Rubrik so schön über das Loslassen und wie schwierig es vielen von uns fällt, von lieb gewonnen Plänen wieder Abstand zu nehmen. Und jetzt ist Jahresanfang – DER Zeitpunkt im Jahr, an dem viele Menschen sich mit guten Vorsätzen, sprich neuen Plänen beschäftigen. Es gibt wohl keinen Moment im Jahr, an dem wir bereiter sind, uns herausfordernde Ziele zu setzen und zumindest in diesem Moment fest daran glauben, dass sie Wirklichkeit werden.
Die Top-Themen der guten Vorsätze in Deutschland sind übrigens immer die Gleichen: Mehr Zeit für Menschen, die uns wichtig sind und vor allem weniger Stress erleben. Statistisch scheitern über 80 Prozent der Menschen schon innerhalb der ersten drei Tage mit ihren Vorhaben und nur 10 Prozent der Pläne werden auch wirklich in die Tat umgesetzt. Die Fehler sind dabei immer wieder die Gleichen: Zu große Ziele, keine echte Motivation aus dem Innen heraus und viel zu viel Kopf und Selbstdisziplin in der Umsetzung.
Ich werde jetzt nicht darüber schreiben, wie das richtig geht, sondern ich möchte dich – mit Blick auf Katrins Gedanken und auf die Dynamik des letzten Jahres – zu einem radikaleren Gedanken einladen:
„Einfach keine Vorsätze fassen – einfach mal kommen lassen. Und sich in die Ungewissheit hinein entspannen lernen!“
Das Ding mit den Zielen und Plänen ist nämlich, dass wir es uns damit einerseits selbst anstrengend machen. Und andererseits glauben wir, mit einer guten Zielsetzung und einer ordentlichen Projektplanung das Leben kontrollieren zu können. Was daraus geworden ist im letzten Jahr? Das wissen wir alle. Und damit reden wir nur über eine Scheinkontrolle, oder? Wir haben mit einer guten Planung und ordentlichen Zielen die ILLUSION, dass wir das Leben im Griff haben. Und das Leben lacht und hat ganz andere Pläne.
Darüber hinaus führt dich jede Zielsetzung und alles Planen in deinem Kopf immer in die Zukunft und lenkt dich ab von einem erfüllten Leben im Hier und Jetzt. Es reduziert damit wirklich die Bandbreite deiner Kapazität und deines Aufnahmevermögens für die manchmal kleinen schönen Momente, die sich genau vor deinen Augen abspielen können – wenn du hinschauen würdest.
Deswegen: Wie wäre es, wenn du die ruhige Zeit am Jahresanfang nicht mit neuen Plänen und Ideen füllst, sondern einfach nur die schönen Momente genießt? Auftanken, durchatmen und auch mal bewusst Zeit mit dem wichtigsten Menschen verbringen, den es gibt: mit dir selbst. Und dann lasst uns mal einfach neugierig sein auf das, was kommt.
“Du weißt eh nicht was passiert – na und?“
Hier hilft es grundsätzlich, in eine innere Haltung von Neugierde zu gehen, im Sinne von „Mal sehen, was sich da entwickeln möchte“ oder „Ich bin jetzt einfach mal gespannt, was da kommt und welche Möglichkeiten sich dabei für mich ergeben können.“ Wie eine Welpe, die zum ersten Mal auf frischem Schnee läuft. Neugierig, staunend und begeistert vom Unbekannten. Denn damit hältst du dir Kapazitäten und Raum offen für alles Unvorhergesehene, das kommen kann. Und du bewahrst dir den Blick für deine Chancen.
Höher, schneller, weiter ist vorbei. Die Zeit ist genau jetzt reif für langsamer, niedriger und näher. Und damit knüpfe ich nochmals an Katrins Artikel an: Was wir im letzten Jahr losgelassen haben, loslassen mussten, das war auch nicht alles wirklich hilfreich für uns. Jetzt ist die Chance, neu anzufangen. Indem du weniger tust, weicher bleibst und Flexibilität gewinnst. Das sind übrigens alles Eigenschaften, die wir der YIN-Energie zuschreiben, der weiblichen Energie. Und daher mag ich den Artikel gerne mit der Feststellung enden, die du gerade sehr oft findest:
„Die Zukunft ist weiblich, und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!„
Ich wünsche dir ein glückliches und vor allem gesundes 2021!
Über Julia Peters
Julia lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Langenfeld. Nach fast 20 Jahren Karriere in Konzernen hat sie sich 2012 selbstständig gemacht und arbeitet seitdem als Coach und Trainerin mit den Themen Female Leadership und Purpose. Sie ist Diplom-Kauffrau und hat zahlreiche Aus- und Weiterbildungen für Coaching und Training absolviert. Neben einer systemischen Coaching-Ausbildung ist sie Master-Coach für Hypnose. Seit März 2020 ist sie Host des Podcasts „#neuestärke – Mit Vertrauen in die Zukunft“, den du auf iTunes und Spotify findest.
Wenn du Interesse an einem Coaching mit Julia hast, schreib ihr gern eine E-Mail an kontakt@juliapeters.info oder besuche ihre Website .
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