Für eine bessere Welt braucht es glückliche Babies und zufriedene Mamas. Das ist manchmal gar nicht so einfach, weiß Vanessa Schmidtke, dreifache Mama und Gründerin der Eltern-Kind-Begleitung herz & sinn in Düsseldorf. Im Artikel verrät sie erste Tipps.
Ach, wie herrlich und rosarot kann die Baby-Bubble nach der Geburt mitunter sein. Man kuschelt sich ins Wochenbett, bestaunt sein kleines Wunderbaby und fühlt sich in slow motion in das neue Leben als Familie ein. Klar, alles ist neu, der eigene Körper spielt verrückt, die Nächte sind super anstrengend, vieles läuft nicht so, wie man es sich vorgestellt hat – aber zum Glück hat der Papa die ersten Wochen Urlaub oder sogar Elternzeit, die Hebamme steht mit Rat und Tat zur Seite und dann kommt auch noch die frisch gebackene Oma für zwei Wochen zur Unterstützung.
Doch irgendwann ist das Wochenbett zu Ende. Der Geschenke und Essen mitbringende Babybesuch hört auf, der Partner muss back to business, die Oma reist ab und die Hebamme verabschiedet sich. Die vielen Menschen, die die ersten Wochen begleitet haben, sind nicht mehr da. Es wird – bis auf die Ausnahme des weinenden Babys – still um die Mütter. Aus der Bubble wird plötzlich Alltag. Und dieser kann manchmal ganz schön einsam sein. Allein mit dem Säugling, den ganzen langen Tag. Berufliche Herausforderungen, Treffen mit FreundInnen, Ausgehen am Wochenende – das alles scheint weit weg zu sein.
Das eigene Gefühl geht unter
Doch das Gefühl der Einsamkeit ist nicht allein – es holt sich Verstärkung von seinen Freunden der Ratlosigkeit und der Überforderung: Was ziehe ich meinem Baby an, wenn es heiß ist? Warum weint es seit Tagen abends? Wie kann ich ihm helfen, wenn es zahnt? Ist es normal, dass ich alle zwei Stunden stille? Alle alltäglichen Entscheidungen rund um das Baby müssen auf einmal von den Neu-Mamas selbständig getroffen, jede Herausforderung allein gelöst werden.
Natürlich sind Mütter heute besser informiert denn je – es wird schon vor der Geburt viel gelesen, Podcast gehört und Dr. Google befragt. Aber genau das ist auch häufig das Problem: Vor lauter Informations- und Wissensüberfluss fehlt den Mamas oft das Gespür für das eigene instinktive Handeln. Wenn dann auch noch die vielen Ratgeber unterschiedlichen Richtungen folgen, wächst die Unsicherheit. Ein Blick auf die vermeintlich perfekten Insta-Mums macht die Situation auch nicht besser. Schnell schleichen sich Gedanken wie „Warum läuft es bei allen anderen so gut, nur bei mir nicht?“ ein. Auch schön: ungebetene Kommentare seitens der Nachbarn und Co. à la „Also, langsam müsste das Kind doch mal durchschlafen!“. Und bähm, herzlich Willkommen Orientierungslosigkeit – tschüss Gespür für den eigenen Weg mit seinem Baby.
Du bist nicht allein – Eltern-Kind-Begleitungen
Doch was kann den Mamas in dieser Lebensphase helfen? Die Antwort: Unterstützung holen. Und echtes von unnützem Wissen unterscheiden lernen. Ein Netzwerk mit anderen Müttern aufbauen. Und hier kommen Eltern-Kind-Begleitungen ins Spiel. Sie bieten Eltern-Coachings, Workshops rund um die wichtigsten Babythemen, Babykurse und Mama-Treffs. Als fester Begleiter durch das erste, aufregende Babyjahr sind sie der game changer in puncto Einsamkeit und Überforderung.
Denn qualitativ hochwertige Eltern-Kind-Begleitungen mit gut ausgebildeten Kursleitungen erfüllen wichtige Bedürfnisse im Alltag der Neu-Mamas. Mütter brauchen – vor allem beim ersten Kind – Menschen, die einfach da sind. Es gibt so viele aufwühlende Ereignisse und damit so viele Emotionen in der ersten lebensverändernden Zeit mit Baby. In regelmäßigen Babykursen finden sie Menschen, die zuhören, die teilnehmen, die diese Gefühle auffangen. Ohne zu be- oder verurteilen.
Was Mamas brauchen
Mütter brauchen Antworten, Begleitung, Hilfestellungen. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, nicht im Besserwisserton. Eltern-Kind-Begleitungen stehen deshalb fachlich fundiert mit dem richtigen Wissen zur richtigen Zeit zur Seite und bestärken die jungen Mamas darin, selbstwirksam und nach ihren Vorstellungen das Leben mit Kind zu gestalten. Sie ermutigen sie, den eigenen Instinkten zu folgen, anstatt sich von außen lenken zu lassen.
Angenommen werden mit der eigenen Geschichte, sich austauschen und verbinden: Mamas brauchen andere Mamas. Das Wissen, dass es auch andere Frauen in einer ähnlichen Situation gibt, die sich die gleichen Fragen stellen, die gleichen Probleme haben, nimmt den Druck und gibt gleichzeitig ein Stück Sicherheit zurück. Zu erleben, dass sie nicht allein struggeln, hilft Mamas ungemein. Und die neuen Kontakte aus den Babykursen bereichern den neuen Alltag.
Zwar können Eltern-Kind-Begleitungen mit ihren Angeboten nicht das Dorf ersetzen, das es bekanntlich braucht, um ein Kind zu erziehen. Auch müssen die durchwachten Nächte, Brustentzündungen und Autonomiephasen trotzdem noch ausgehalten werden. Aber sie geben den Müttern etwas zurück, das im ersten Babyjahr schnell verloren geht: Vertrauen in sich selbst.
*Wir sprechen in diesem Artikel bewusst nur von den Müttern, denn nach wie vor ist die überwiegend gelebte Realität, dass die Frauen den Langstrecken-Part der Elternzeit übernehmen, während der Vater Vollzeit arbeitet.
Über herz & sinn:
Vanessa Schmidtke ist Gründerin von herz & sinn, Mutter von drei Kindern, Kommunikationsberaterin und Eltern-Coachin. In ihrer Arbeit steht sie Familien vor der Geburt und bis zum Ende des ersten Babyjahres zur Seite – vor Ort in Düsseldorf oder ganz bequem online. In Einzel-Beratungen, Workshops, Schwangeren-Treffs und Babykursen finden Eltern bei herz & sinn Antworten auf ihre Fragen, Impulse und Inspirationen sowie einen wertungsfreien Raum des Austauschs und der Unterstützung.
Titelbild @ Derek Owens via Unspalsh
Portrait Vanessa Schmidtke @ninagraphie
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