Bei „The Work“ ist der Name Programm. Für den Selbstbefragungsprozess von Byron Katie brauchen wir einen Stift, ein Blatt Papier, unseren Geist und die Bereitschaft an etwas arbeiten zu wollen. Eines ist sicher: Es lohnt sich!
Wie beenden wir Leid? Wie schaffen wir es, aus einer negativen Spirale herauszukommen und Gedanken, die uns ein ganzes Leben lang quälen endlich über Bord zu werfen? Was können wir tun, wenn wir feststellen, dass wir immer wieder Probleme mit dem selben Typ Mensch haben? Was hilft, wenn wir glauben, dass der eigene Chef schlecht über einen denkt? Für manche ist es der Gang zum Psychotherapeuten, andere scheuen ihn. Wieder andere wenden sich mit einem Problem an einen Coach und dann gibt es da noch „The Work“.
„The Work“ ist eine Art Hilfe zur Selbsthilfe. Ein Befragungstool, bei dem eine Frage eine ganz zentrale Rolle einnimmt: Ist es wahr? Es klingt so banal, aber ist es wahr, dass dein Chef schlecht über dich denkt? Mit Hilfe der Fragen finden wir Stück für Stück heraus, dass das, etwas wir denken nicht immer der Realität entspricht.
Wer ist Byron Katie?
Byron Katie ist die Erfinderin der Methode, zu der es mittlerweile Bücher, Ausbildungen und Podcasts gibt. Viele Bewusstseinsschulen und spirituelle Lehrer arbeiten mit der Methode und vermitteln sie an die eigenen Schüler. Byron Katie selbst litt in ihren frühen Dreißigern an einer starken und lang anhaltenden Depression. In den letzten Jahren gelang es ihr kaum das eigene Schlafzimmer zu verlassen. Eines Morgens im Februar 1986 erlebte sie eine Art Erwachen. Sie nennt es selbst „Erwachen zur Wirklichkeit“.
In diesem Moment verstand sie, dass all ihr Leiden der Tatsache geschuldet ist, dass sie ihren eigenen Gedanken glaubte. Sie verstand, dass sie nicht litt und es ihr bedeutend besser ging, wenn sie den eigenen Gedanken, keinen Glauben schenkte. Was sich dadurch einstellt, ist kurz gesagt das, wonach wir alle suchen: Freiheit. Sie erkannte, dass es nicht um die Menschen oder die Welt um sie herum geht, sondern um ihre eigenen Überzeugungen über die Welt. Sie begann ihre eigenen Gedanken beständig zu hinterfragen.
Wie funktioniert „The Work“?
Die Methode ist ein Arbeitsprozess, den wir anhand von zwei Fragebögen durcharbeiten können. Dafür formulieren wir zuerst das Problem, das wir haben in einem Satz. Bereits dieser erste Schritt ist sehr hilfreich und bringt Klarheit. Danach geht man fünf weitere Fragen zu dem Problem durch, die dabei helfen das Thema genauer zu bestimmen und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen.
In der abschließenden Arbeit widmet man sich allen Aussagen und stellt die vier Fragen der Methode:
- Ist es wahr?
- Kannst du mit absoluter Sicherheit sagen, dass es wahr ist?
- Was passiert, wenn du diesem Gedanken glaubst?
- Wer wärst du ohne den Gedanken?
Danach wird die Grundaussage in verschiedene Richtungen umgekehrt. Immer wieder wird überprüft, wie man sich selbst dabei fühlt und ob ein Gedanke oder eine Aussage auch wirklich wahr ist.
„The Work“ im Selbsttest
Ich durfte die Methode in der Arbeit mit Georg Lolos kennenlernen und war zuerst etwas skeptisch. Ich hatte bereits davon gehört und war mir nicht sicher, ob sie wirklich tiefergehende Probleme lösen kann. Sie kann es, aber es bedarf ein paar Übungen, bis man wirklich im Prozess drin ist. Ich habe sie für ein Problem rund um meine Arbeit angewendet und fand besonders die Umkehrungen sehr interessant. Für die Basis ist wichtig, dass wir verstehen: Gedanken kommen und gehen. Die meisten von ihnen fliegen durch, wir schenken ihnen nicht zu viel Beachtung. Andere Gedanken aber bleiben hängen und wir kleben an ihnen fest. Wir brauchen dann eine Art Lösungsmittel, etwas das uns klar macht, wir dürfen uns wieder davon lösen und das ist „The Work“.
Bei „The Work“ geht es nicht ums Lernen, sondern um das Verlernen von beängstigenden Geschichten, an denen wir festhalten. Byron Katie erlebte „The Work“ 1986 und gründete später das Institute for The Work (ITW) in Kalifornien.
Hier findest du Infos zu „The Work“.
Wenn du mehr über „The Work“ erfahren möchtest, mache einen der Kurse mit Georg Lolos oder suche nach einem zertifizierten Berater.
Buchtipp:
Lieben was ist. Wie vier Fragen ihr Leben verändern können von Byron Katie
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