Die Chakren sind mittlerweile kein Geheimnis mehr. Jeder, der eine Yogaausbildung gemacht hat, hat zumindest schon mal davon gehört. Was sich hinter jedem einzelnen Chakra verbirgt, wie wir es ansprechen und mit welchen Übungen du arbeiten kannst, gibt’s im Artikel.
Das Chakra-System ist ein aus sieben Leveln bestehendes philosophisches Model des Universums. Über die Yogapraxis kam die Chakrenlehre in den Westen. Im Yoga versuchen wir uns über die mentale und physische Praxis zu verbinden – weg vom Individuum hin zum großen Ganzen. Wir erreichen das, indem wir Step by Step verschiedene Bewusstseinsstufen durchlaufen – dafür stehen die Chakren.
Das Wort Chakra bedeutet übersetzt „wheel“, dieses Rad dreht sich, es ist wie eine sich drehende Scheibe aus bioenergetischer Aktivität. Die sieben Räder starten am unteren Ende der Wirbelsäule und gehen bis zur Krone des Kopfes nach oben. Es gibt auch Chakren in Händen, Füßen, Fingern und den Schultern. Der Fokus liegt aber immer auf den folgenden sieben Chakren, die mit den Bewusstseinszuständen korrelieren.
Chakren sind keine physischen Objekte, aber sie haben einen großen Einfluss auf den Körper. Mit Hilfe von Yoga, Atemtechniken, Bewegung, Meditation und Visualisierung können wir Einfluss auf die Chakren und somit auch auf Körper und Geist nehmen.
Muladhara Chakra „The right to be here”
Entwicklung: Mitte der Schwangerschaft bis 12 Monte nach der Geburt, Höhepunkt im Alter von 4-5 Monaten
Demon: Angst – sie hält uns davon ab, dass wir uns geerdet und ruhig fühlen. Wir sind sehr aktiv und die Energie steigt schnell in die oberen Chakren
Das erste Chakra steht für das Element Erde. Hier geht es um Verbindung, das Gefühl gehalten, getragen und unterstützt zu sein. Das erste Chakra zeigt uns, wie wichtig die Verbindung zum eigenen Körper und die Verbindung zur Erde ist. Dieses Chakra bildet die Basis für alle folgenden Energieräder. Hier beginnt die Arbeit. Das Muladhara verwurzelt uns in uns selbst und unsere Wurzeln stehen dafür, wo wir herkommen.
Wir heilen dieses Chakra mit Hatha Yoga, Meditation, viel Berührung und sanften Bewegungen.
Asanas: Tadasana, Baddha Konasana, Malsana
Affirmation: It is safe for me to be here.
Svadhistana Chakra “The right to feel”
Entwicklung: Im Alter von 6 Monaten bis 2 Jahren, Höhepunkt in der Zeit vom 12. Bis 18. Lebensmonat
Demon: Schuld – stoppt den natürlichen Flow emotionaler und sexueller Energie durch den Körper
Das zweite Chakra steht für das Element Wasser und die Bewegung. Es zeigt uns, dass wir ein Recht haben zu fühlen und Genuss zu erleben. Wenn wir die Qualitäten des 2. Chakras verneinen, negieren wir einen Teil von uns, der es uns erlaubt die verschiedenen Bewusstseinszustände zu erreichen. Hier geht es um unsere Emotionen und um Sexualität. Wenn das erste Chakra, wie das Gefäß ist, das alles hält und trägt, dann schauen wir beim zweiten Chakra auf den Inhalt.
Wir heilen dieses Chakra mit Bewegung, Flow und in dem wir loslassen. Inner Child Work, emotional release
Asanas: Butterfly, Pigeons Pose, Goddess Pose
Affirmation: I deserve pleasure in my life.
Manipura Chakra “The right to act”
Entwicklung: In der Zeit vom 18. Monat bis zum 4. Lebensjahr
Demon: Scham – wenn wir uns schämen sind wir nicht in unserer Kraft, die Energie geht dann oft gegen uns selbst
Das dritte Chakra steht für das Element Feuer und die Transformation. Der natürliche Ausdruck dieser Energie ist Aktivität und Vitalität. Wir haben Freude am Leben und der Glaube an uns selbst bestärkt uns, dass wir Dinge für uns selbst tun. Wir können mit Risiken umgehen und erlauben uns, Fehler zu machen. Wir verlieren nicht unsere Richtung, wenn es Herausforderungen gibt.
Wir heilen dieses Chakra mit tiefer Entspannung, indem wir Stress vermeiden und Psychotherapie für mehr Selbstbewusstsein.
Asanas: Navasana, Bow-Pose
Affirmation: I honour the power within me.
Anahata Chakra “The right to love and to be loved”
Entwicklung: 4. bis 7. Lebensjahr
Demon: Trauer – untergräbt die natürliche Art des Herzens leicht zu sein und sich zu entfalten, wir fühlen uns schwer.
Im vierten Chakra, das für das Element Luft steht, geht es um Liebe und Balance. Dieses Chakra kann schnell verletzt werden und tiefe Wunden aufzeigen. Hier geht es auch darum sich selbst nicht als getrennt zu erleben, weil Isolation uns auch von unserem spirituellen Zentrum trennt. Wenn wir von einer anderen Person geliebt werden, steigert das unsere eigene Selbsterfahrung, weil wir uns in den Augen und Worten des anderen sehen. Es hilft sich nach Innen zu wenden und zuzuhören. Das Herz zu heilen bedeutet auch, dass wir uns mit den verletzlichen Seiten und schmerzhaften Themen auseinandersetzen.
Wir heilen das Chakra mit Atemübungen, Übungen, in denen wir die Arme benutzen, und Journaling und in dem wir Vergebung üben.
Asanas: Cobra, Garudasana, Rückbeugen, Wild Thing
Affirmation: I am worthy of love.
Vishudda Chakra “The rigtht to speak and hear the truth”
Entwicklung: 7. bis 12. Lebensjahr
Demon: Lügen – sind das Gegenstück einer ehrlichen und offenen Kommunikation des 5. Chakras
Das 5. Chakra enthält als Element den Sound und es geht um die Kommunikation und Kreativität. Wir dürfen aussprechen, was wir denken und wir haben ein Recht gehört zu werden. In den ersten Chakren ging es um Form, Bewegung, Aktivität und Beziehungen – jetzt wird es subtiler, denn in es geht um die Vibration.
Kommunikation ist die Hauptfunktion dieses Chakras und sie äußert sich über den Ausdruck unseres Selbst mit der äußeren Welt. Das Kehlchakra ist außerdem die innere Verbindung zwischen Körper und Geist. Wenn wir hier blockiert sind, kann die Energie nicht aufsteigen und es gibt keine Verbindung zu unseren höheren Selbst. Wenn wir mit rhythmischer Stimme unsere Wahrheit sprechen, ist dieses Chakra gesund.
Wir heilen dieses Chakra indem wir den Nacken und die Schultern entspannen, die Stimme lockern, freies Schreiben und Journaling üben.
Asanas: Fisch, Bridgepose, Schulterstand
Affirmation: I express myself with clear intent.
Ajna Chakra “The right to see”
Entwicklung: Jugend
Demon: Illusion – hält uns davon ab die Wahrheit zu sehen
Das sechste Chakra steht für das Element Licht und beschäftigt sich mit unseren Mustern. Ajna bedeutet übersetzt „to perceive” und “to command” – wir sehen mit unseren Augen aber das dritte Auge behält die Erinnerung an das, was wir gesehen haben. Das dritte Auge ist wie das Organ der „inner perception“. Die Bestimmung dieses Chakras ist es, unseren Weg zu sehen und Licht auf unser Bewusstsein und alles, was uns umgibt zu werfen. Wenn wir das dritte Auge öffnen, sehen wir das große Ganze und finden eine tiefere Bedeutung in den Dingen.
Wir heilen dieses Chakra mit kreativer Arbeit, visueller Stimulation, Meditation und Hypnose.
Asanas: Childspose, Herabschauender Hund
Affirmation: I see all things in clarity.
Sahasrara Chakra “The right to know”
Entwicklung: Erwachsensein und später
Demon: Attachement – wenn wir zu sehr festhalten, sind wir nach oben nicht frei
Im siebten und letzten Chakra dreht sich alles um das Element Gedanken und unser Verständnis. Wer sind wir zwischen Arbeit, Kindern, Alltag und Familie? Es geht darum unsere wahre Natur zu erkennen und zu verstehen, dass es einen tieferen Sinn im Leben gibt. Unser Selbst ist das pure, das göttliche Bewusstsein – es geht um unsere universelle Identität.
Wir heilen dieses Chakra, wenn wir immer wieder an unserer emotionalen und spirituellen Verbindung arbeiten, mit konstantem Lernen, spiritueller Arbeit und Meditation.
Asanas: Savasana, Kopfstand
Affirmation: „The world is my teacher.”
Buchtipps:
Anodea Judith: Eastern Body, Western Mind
Erica Yoga and Roos van der Kamp: Angelus
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