Raus aus der Stadt, rauf auf‘s Land. Ist das in Sachen Nachhaltigkeit besser und fühlen sich Ameisen auf dem Land wohler? Simone lässt die Hosen runter, beichtet ihre Umwelt-Fauxpas und erklärt, warum man sich Waschnüsse, Konfetti und Folienballons sparen kann und was sie mit einer Pinzette bei 34 Grad im Garten sucht.
Seit Juni wohne ich in einem Häuschen in Meerbusch, ca. 15 Minuten von der Stadt entfernt. Es gibt einen Raum für die Wäsche, einen Keller, für den ich nicht erst sechs Stockwerke nach unten steigen muss, einen Parkplatz und einen Garten. Ich sage es aus tiefstem Herzen: Das ist sehr geil. Letzten Samstag stand ich in meiner Waschküche. Zu meinen Füßen eine hochvolle Waschbütt mit Wäsche, leider aus Plastik aber dazu später mehr, und ich hatte Spaß daran die Socken meines Sohnes aufzuhängen.
Warum? Nicht etwa, weil ich Hausfrauenarbeit auf einmal geil finde. Nein, einfach weil es jetzt einen Raum gibt, wo die Wäsche ist. Einfach weil ich nicht mehr eingeklemmt zwischen Toilette und Badewanne die Wäsche auf so einem wackeligen Ständer über der Badewanne verteilen muss. Ich konnte sie easy-peasy auf einen Wäscheständer hängen und gleich noch eine Maschine anstellen. Rums, das Business läuft. Zeit gespart. Ihr seht, als Mutter freut man sich über skurrile Dinge.
Aber ist das jetzt nachhaltiger?
Hand aufs Herz, das hier ist eine Ausgabe rund um Nachhaltigkeit und für eine bessere Welt. Bin ich dafür ein gutes Rolemodel? Ich würde sagen: nein. Sehr viel Luft nach oben. Aus Faulheit habe ich den bestehenden Stromvertrag übernommen, statt zu grün zu wechseln. Mehrere Männer in meinem Leben haben vergeblich versucht mir das mit dem Lichtschalter zu erklären (also, dass man ihn ausmachen kann). Ich habe zwei Jahre in der Klimasünder-City …
Sehr lustig aber auch nachdenklich machend. Ich bemühe mich auch, immer nachhaltiger zu leben und stoße oft an meine Grenzen und auf Ungereimtheiten. Aber ich denke es ist keinem geholfen, wenn frau sich zu sehr stresst und verurteilt. Vielleicht müssen wir gar nicht perfekt sein, auch nicht in der Nachhaltigkeit. Und das wichtigste ist, mit sich zufrieden zu sein sodass man nicht glaubt, mehr konsumieren zu müssen!